Pfarrer und Arzt starben bei Flugzeugabsturz

Auch ein Kärntner Arzt und ein Pfarrer sind unter den Todesopfern des Flugzeugabsturzes in Äthiopien. Der junge Mediziner war zu einem Einsatz nach Sansibar unterwegs. Der evangelische Pfarrer befand sich auf dem Weg zu einer UNO-Konferenz.

Der gebürtige Deutsche Norman Tendis, der in Villach als evangelischer Pfarrer tätig war, befand sich auf dem Weg zur UNO-Umweltkonferenz als Vertreter des lutherischen Weltkirchenrats, wo er einen Vortrag hätte halten sollen. Der 51-Jährige war seit dem Jahr 2000 Pfarrer in St. Ruprecht bei Villach. Er hinterlässt seine Frau, die auch in der Pfarre mitarbeitete und drei Töchter.

Trauer nach Flugabsturz Äthiopien

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Trauer herrscht in der Villacher Pfarre St. Ruprecht

„Großartiger und engagierter Pfarrer“

In einer ersten Reaktion zeigte sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker tief betroffen und erschüttert. "Ich bin sprachlos, es ist eine Katastrophe“, sagte am Montag der Kärntner Superintendent Manfred Sauer, „er war so ein engagierter und sympathischer Mensch, ich denke besonders an seine Familie, dass sie Halt finden und der Schmerz nicht ihr Herz zerreißt“. Tendis habe so viel aufgebaut in seiner Pfarre, „seine Gottesdienste waren so lebendig, wir verlieren einen großartigen Pfarrer“, so Sauer.

Blumen und Kerzen für beliebten Pfarrer

Am Gebäude der Pfarre St. Ruprecht und Einöde hängt seit Montag eine schwarze Fahne. Menschen legen Blumen nieder und zünden Kerzen an. Auch Villachs Bürgermeister Günther Albel zeigte sich am Montag betroffen. „Norman Tendis war ein beliebter Pfarrer und übte die Funktion mit viel Leidenschaft und dem notwendigen Gespür aus“, so Albel in einer Aussendung.

Trauer nach Flugabsturz Äthiopien

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Die schwarze Fahne hängt auf dem Pfarrturm...

Trauer nach Flugabsturz Äthiopien

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...immer wieder bringen Menschen Blumen oder Kerzen

Rückholung der sterblichen Überreste

Beim zweiten Toten aus Kärnten handelt es sich um den 30 Jahre alten Kärntner Arzt Wolfgang Eigner. Er stammt aus einer Kärntner Ärztefamilie, arbeitete am AKH Wien und forschte an der MedUni Wien. Er wollte mit zwei Ärztekollegen über Nairobi zu einem Arbeitseinsatz nach Sansibar weiterreisen.

Das Außenministerium ist mit den Angehörigen in Kontakt. Die österreichische Botschaft werde die Untersuchungen der lokalen Behörden verfolgen, es werde auch eine Rückholung der sterblichen Überreste geben, sagte der Gesandte im Außenministerium, Peter Guschelbauer am Montag.

Kärntner tot Flugzeugabsturz Äthiopien

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Bei dem Absturz der Boeing starben alle 157 Insassen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich in einer ersten Reaktion bestürzt über die Tragödie. Wichtigstes Anliegen sei nun die Unterstützung der Familie und der Hinterbliebenen des Verstorbenen, betonte Kaiser in einer Aussendung.

Bei dem Absturz in Äthiopien der Boeing 737 kamen alle 157 Insassen ums Leben - mehr dazu in China untersagt Einsatz von Boeing-Modell (news.ORF.at).

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