Bistum: Steuernachzahlung wegen Traktors

Die Geschichte um Diözesanbischof Alois Schwarz, mittlerweile Bischof von St. Pölten, ist um ein Kapitel reicher. Nach einer weiteren Selbstanzeige des Bistums Gurk bei der Finanz sollen 40.000 Euro an Steuern nachgezahlt worden sein. Grund war ein Traktor.

Hintergrund der Selbstanzeige ist ein Geschenk an einen mittlerweile ehemaligen Mitarbeiter. Im Jahr 2017 kam es im Bistum zu einigen Personalrochaden. Auch der langjährige Geschäftsführer verließ den Betrieb. Freiwillig, wie es damals geheißen hatte, aber darüber wurde Stillschweigen vereinbart.

Traktor zum Abschied ist „geldwerter Vorteil“

Bekannt wurde nun, dass der ehemalige Geschäftsführer, zusätzlich zur Abfertigung - angeblich ein Betrag in sechsstelliger Höhe - auch noch einen Traktor bekommen haben soll. Nun ist es ja nicht ungewöhnlich, dass Manager in größeren Betrieben nach ihrem Ausscheiden den Dienstwagen vom Unternehmen abkaufen. Der Traktor vom Bistum war aber so etwas wie ein Geschenk zum Abschied.

Tatsächlich ist das aber ein geldwerter Vorteil. Das heißt, der Verkehrswert des Traktors von 80.000 Euro müsste zu den laufenden Bezügen gerechnet und wie das Gehalt versteuert werden. Darauf dürfte aber vergessen worden sein.

Zweite Selbstanzeige des Bistums

Nach dem Wechsel von Bischof Schwarz im letzten Sommer nach St. Pölten wurde die Sache mit dem Traktor offenkundig. Die neue Diözesanleitung prüfte und zeigte die Sache selbst beim Finanzamt an. Mittlerweile soll es zu einer Nachzahlung von 40.000 Euro gekommen sein. Der Traktor führte damit zur zweiten Selbstanzeige des Bistums beim Finanzamt.

Denn schon vor einigen Wochen erstattete die derzeitige Kirchenführung Anzeige. Dabei ging es um ein umstrittenes Grundstücksgeschäft und eine Großspende eines Waffenproduzenten - mehr dazu in Diözese: Finanz prüft nach Anzeige (kaernten.ORF.at; 4.2.2019).