Bunkermuseum sucht Panzerfahrer

Das Bunkermuseum auf dem Wurzenpass sucht einen Panzerfahrer für Touren mit Besuchern. Das ist aber nicht die einzige Aufgabe für Bewerber, man sucht einen Allrounder, ideal wäre ein Bewerber mit Mechanikerausbildung für die Wartung von fünf alten Kriegsgeräten.

Andreas Scherer, Leiter des Bunkermuseums, sagte, man suche einen Wart oder eine Wartin, der „in erster Linie schraubt“, also den Schützenpanzer täglich wartet, bevor die Rundfahrten durchgeführt werden, und der auch Reparaturen durchführen könne. „Die Fahrzeuge sind ja doch 55 Jahre alt, also Oldtimer mit viel Blech. Auf die muss man schauen.“ Im Bunkermuseum stehen fünf österreichische Schützenpanzer Saurer-Steyr, die beim Bundesheer in Betrieb waren. Diese fünf seien vor der Verschrottung gerettet worden.

Auch Areal soll gepflegt werden

„2015 sind wir zum ersten Mal mit Gästen gefahren, das ist super angekommen. Wir haben 5.000 Besucher, die jedes Jahr Panzer fahren wollen. Das gibt es in dieser Form nirgends. Man muss sie pflegen, deswegen brauchen wir dringend jemanden, der schaut, dass sie einsatzbereit bleiben.“ Auf dem Areal befinden sich sieben Bunker mit einem weitläufigen Gangsystem von 11.400 Quadratmetern, auch darum soll sich der neue Mitarbeiter kümmern, als Art Bunkerhausmeister. Ideal wäre ein Kfz-Mechaniker, aber auch ein Lkw- oder Landmaschinenmechaniker, so Scherer. Ein Panzer ist zwar als Fahrzeug ein Ungetüm, dennoch muss es mit viel Gefühl gesteuert werden.

Panzerfahrt Bunkermuseum Wurzenpass

ORF/Peter Matha

Rundfahrten mit dem Panzer

Monatelange Ausbildung beim Heer

Der ehemalige Panzerfahrschullehrer Kurt Perko kennt die Herausforderungen, die mit solch einer Größe einhergehen: „Das macht einen gewaltigen Eindruck, wenn man vor einem Panzer steht, viel Stahl, die großen Ketten. Das zu bedienen reizt die junge Leute. In Klagenfurt haben wir 20 Jahre lang Männer ausgebildet, Schwerpunkte bei der Ausbildung sind Sicherheit der Besatzung und der Geräte und auch der anderen Verkehrsteilnehmer.“

Großes Augenmerk sei bei der Ausbildung auch auf Pflege und Wartung gelegt worden, denn diese Geräte brauchen viel Pflege. Durch die fehlende Federung wird immer wieder einmal etwas kaputt: „Da haben wir die Fahrer geschult, dass sie die Instrumente beobachten und kleine Fehler beachten. So werden keine großen Probleme daraus.“

Bunkermuseum Wurzenpass

ORF/Petra Haas

Bunker werden durch gemauerte Gräben verbunden

„Mit Kette Leitschienen zerstört“

Perko erinnert sich - wie jeder zivile Fahrlehrer auch - an so manche Begebenheit, wie im Sumpf stecken gebliebene Fahrschüler, aber auch im Straßenverkehr habe ein Schüler einmal eine Kurve falsch eingeschätzt und mit der Kette die Leitschienen „rasiert“. Für die Auszubildenden gab es einiges zu lernen, bis man den Panzer mit einer Breite von 2,50 Meter steuern dürfe: „Ein Führerschein für einen Panzerfahrer dauert sieben Wochen mit Theorie und Praxis samt Nachtfahren, dann ist er erst in die Teamausbildung gekommen. Er ist zu einer Besatzung gekommen, hat Kommandanten und Bordschützen bekommen und machte diese Ausbildung ein halbes Jahr lang weiter. Dann kam der scharfe Schuss, und dann war er fertiger und einsatzfähiger Panzerfahrer.“

Museum will Realität von Ballerspielen zeigen

Mit den Rundfahrten im Bunkermuseum will Betreiber Scherer die vor allem jungen Gäste aber nicht nur unterhalten, sondern auch vermitteln, dass das Treffen eines Panzers bei einem Ballercomputerspiel zwar 50 Punkte bringe, aber in der Realität elf Menschen darin verbrennen würden. „Das ist kein Spaß, deswegen ist unsere Botschaft, zu zeigen, wie das ist, darin zu sitzen. Die erste Runde fahren wir im Stehen, wo man noch die Landschaft sieht. Die zweite Runde dann in gleicher Geschwindigkeit sitzend mit offenen Dachluken. Man muss sich aber vorstellen: Normalerweise ist der Deckel zu, und man befindet sich im Gefecht.“

Bunkermuseum Wurzenpass

ORF/Petra Haas

Fünf Panzer stehen auf dem Gelände

Start der Sommersaison am 9. Mai

Am 9. Mai startet die Sommersaison für das Bunkermuseum auf dem Wurzenpass, und bis spätestens Ende März wird der Bunkerarealwart und Panzerfahrer gesucht. Man kann sich über die Website bewerben bzw. anrufen. Vorteil sei ein militärischer Hintergrund, so Scherer. Der Job sei österreichweit einzigartig.

Link: