Nach schwerem Skisprung-Unfall Kampf ums Geld

Nach seinem schweren Sturz auf dem Kulm vor drei Jahren kämpft der frühere Kärntner Skispringer Lukas Müller dafür, dass sein Unfall als Arbeitsunfall anerkannt wird. Der 26-Jährige sitzt seit dem Sturz im Rollstuhl, er soll beim Sprung nicht versichert gewesen sein.

Der 13. Jänner 2016 veränderte das Leben von Müller von einer Sekunde auf die andere drastisch. Der Spittaler Profisportler war als Vorspringer bei der Skiflug-WM auf dem Kulm im Einsatz. Er stürzte schwer und ist seither inkomplett, also teilweise, querschnittgelähmt. Derzeit trainiert der ehemalige Profisportler täglich im Landessportzentrum in Rif bei Hallein für ein bisschen mehr Normalität in seinem Leben: „Das Gute ist, dass mein Rückenmark nicht komplett durchtrennt ist, ich habe gewisse Restfunktionen wieder erlernen können, und einige sind erhalten geblieben.“

Lukas Müller Lähmung Kampf um Geld

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Einige Funktionen sind bei dem Sportler erhalten geblieben

Neben den körperlichen Konsequenzen kämpft Müller auch mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) um die Anerkennung seines Unfalls als Arbeitsunfall. Der ÖSV sieht den Unfall nicht als Arbeitsunfall, weil Müller als Vorspringer beim ÖSV nicht pflichtversichert war.

Lukas Müller Lähmung Kampf um Geld

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Müller hat hohe Kosten und will Rechtssicherheit

Müller sagte, „ein Querschnitt“ sei „schweineteuer“. „Es sind so viele Kosten damit verbunden, die mir teilweise erst heute klar werden.“ Die Situation sei rechtlich unklar, für ihn ebenso wie für den Verband. „Ich will, dass irgendwann Rechtssicherheit herrscht.“

Anwalt: Er wurde bezahlt

Der Tiroler Anwalt Andreas Ermacora unterstützt Müller vor Gericht. Für den Juristen ist es nicht nachvollziehbar, dass der Sportler zum Zeitpunkt des Unfalls nicht sozialversichert war: „Der erste Punkt ist der, dass er dafür etwas bezahlt bekommen hat, was über der Geringfügigkeitsgrenze gelegen ist. Schon aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass es versicherungspflichtig ist.“

Lukas Müller - Kampf zurück ins Leben

Vor Gericht kämpft Lukas Müller um die Anerkennung seines Unfalls als Arbeitsunfall. Nur so wäre er finanziell abgesichert.

Außerdem sei Müller laut seinem Anwalt in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Veranstalter gestanden. Er habe nicht frei entscheiden können, was er zu tun habe. Der ÖSV wollte sich gegenüber der ORF-Sendung „Thema“ nicht zu dem Fall äußern. Es handle sich um ein laufendes Verfahren.

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