Strafe wegen Sanduhr auf Nudelverpackung

Die Finkensteiner Nudelfabrik hat nach einer anonymen Anzeige eine Strafe bekommen. Die Beschriftung der Verpackung war nicht korrekt - kurios ist allerdings, dass eine Sanduhr als Symbol für die richtige Kochzeit nicht ausreicht.

Laut der Finkensteiner Nudelfabrik gab es Beanstandungen zum Mindesthaltbarkeitsdatum und zu den Aufbewahrungshinweisen. Einerseits hatte das Unternehmen angegeben, dass pro Kilogramm Nudeln vier Eier enthalten sind, was 20 Prozent entspreche. Hier hält die Behörde fest, dass die Angaben „ausschließlich in Prozent“ anzugeben seien. Das Mindesthaltbarkeitsdatum und ein Hinweis zur Aufbewahrung („Bei Raumtemperatur trocken und lichtgeschützt lagern“) seien außerdem „nicht in unmittelbarer Nähe zueinander“ angebracht - die Nudelfabrik präsentierte auf Facebook ein Foto einer Verpackung, wo diese beiden Hinweise durch die Chargennummer und den Strichcode getrennt sind.

Sanduhr genügt nicht als Symbol für Kochzeit

Das sieht die Firma ein, kurios findet sie aber, dass die Kochzeit der Nudelprodukte nicht mit dem Symbol einer Sanduhr angegeben werden darf. Katharina Gregori von der Finkensteiner Nudelfabrik: „Wir haben uns vor fünf Jahren eine neue Verpackung ausgedacht und ein Piktogramm - eine Sanduhr - die gleichzeitig die Kochzeit von acht bis zehn Minuten angibt.“

Nudeln kochen oder doch backen?

Zu wenig konkret laut Gesetz - es fehlt nämlich das Wort „Kochzeit“ für die Teigwaren. Fälschlicherweise könnte ja jemand auf die Idee kommen, die Nudeln ohne Wasser ins Backrohr zu geben. Der Kunde müsse in Worten darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei um die Kochzeit handelt, schreibt die Bezirkshauptmannschaft.

Katharina Gregori: „Ich habe Verständnis dafür - Pflicht ist Pflicht, Verordnung Verordnung. Vielleicht habe ich meine Holschuld nicht beglichen. Wo aber bleibt die Gemeinsamkeit?“

Gregori wünscht sich mehr Information im Vorfeld durch die Behörden. Gregori will nun das Gespräch mit den Behörden suchen, um eine Übergangslösung zu finden. Müssen die Etiketten nämlich sofort umgetauscht werden, würde das bedeuten, dass zehn Tonnen qualitativ einwandfreie, aber eben falsch etikettierte Nudel neu verpackt werden müssen, was mehrere 1.000 Euro kosten würde. Bei den Beständen im Lager werden bereits neue Etiketten angebracht. Gezogen wurden die Proben in Osttirol und Vorarlberg, also außerhalb des Betriebes.

BH: Betroffene können Einspruch erheben

Zu bezahlen sind 623 Euro aus der Strafverfügung: „Vorschrift ist eben Vorschrift“ und Strafen keine Seltenheit. Bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Villach heißt es dazu: Jeden Unternehmer zuerst anzuschreiben, anstatt zu strafen, sei zu aufwändig. Die Betroffenen hätten aber die Möglichkeit, Einspruch zu erheben und ihre Sicht der Dinge darzulegen. Stellt sich heraus, dass es ein sehr kleines Vergehen war, werde auch die Strafe angepasst.