Bevölkerung in Kärnten wächst minimal

Kärnten hat in der Bevölkerungsstatistik wieder aufgeholt. Nach einem Jahr des Rückgangs zählte die Statistik Austria nun wieder mehr Kärntner. Das Plus beträgt mit 85 Personen zwar nur 0,02 Prozent, zwischen Zentralraum und Randgebieten gibt es aber große Unterschiede.

Die Landkarte von Kärnten kann man auf unterschiedliche Art und Weise sehen. Geht es um grüne Landschaft und schöne Natur, dann sind die Randgebiete klar im Vorteil, geht es aber um die Bevölkerungsentwicklung, dann dominiert eindeutig der Zentralraum.

Zentralraum wächst, Randgebiete schrumpfen

Auf der Website der Statistik Austria ist der Zentralraum dunkelrot eingefärbt. Je weiter weg von Klagenfurt und Villach umso blasser wird das Rot, bis es schließlich in gewissen Gemeinden im Bezirk St. Veit in hellgelb übergeht. Die statistischen Zahlen bestätigen diesen ersten Überblick. In Klagenfurt wurden mit Jahresbeginn 100.772 Einwohner gezählt, ein Plus von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Villach hat 62.252 Einwohner, ein Plus von rund sechs Prozent. In Hüttenberg dagegen ist die Einwohnerzahl um mehr als drei Prozent gesunken, in Diex beispielsweise sogar um fünf Prozent.

Vielfälfige Auswirkungen auf Regionen

Die Statistik belegt, wie sehr sich die Bevölkerungsentwicklung innerhalb des Bundeslandes verschiebt. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und Infrastrukturkosten. Denn immer mehr Betriebe in den ländlichen Regionen finden kaum noch Mitarbeiter, und immer mehr Landgemeinden haben bei sinkender Einwohnerzahl steigende Kosten bei der Straßenerhaltung oder beim Kanal. Dazu ist in den letzten jahren noch die Absiedlung von Schulen, Post und Polizei gekommen.

Mehr Kinder in den Randgebieten

Dabei wird der Trend von einem ganz bestimmten Faktum gebremst. Geht man nämlich von der Kinderzahl in den Familien aus, dann verhält sich die Verteilung genau umgekehrt. Mit 1,77 Kinder pro Familie führt Gnesau die Statistik an, In Zell sind es 1,76, in Trebswsind sind es 1,75 und in Metnitz immer noch 1,72. In Klagenfurt dagegen nur 1,52 Kinder, ebenso in Villach.

Kärntner Bevölkerung wird älter

Aussagekräftig sind auch die Zahlen was das Alter der Bevölkerung betrifft. Daraus lassen sich Prognosen für die künftige Entwicklung ableiten. Auch hier zeigt sich, dass Randgemeinden im Durchschnitt eine wesentlich ältere Bevölkerung aufweisen, als jene im Zentralraum. Es gibt aber auch Ausnahmen. Feistritz ob Bleiburg zählt zu den Gemeinden mit den jüngsten Einwohnern. Sie sind im Schnitt 41,9 Jahre alt, Villacher dagegen sind älter als 44 Jahre. Klagenfurter sind bei dem Vergleich um knapp ein Jahr jünger.

Ein Vergleich mit Gesamtösterreich zeigt, Kärnten wächst nicht nur am wenigsten, Kärnten zählt insgesamt auch zu jenen Regionen, mit den ältesten Einwohner. Das wirkt sich wiederum auf das Gesundheits- und Pflegewesen aus.