Ursache für 3M-Brand noch immer unklar

Elf Monate nach dem Großbrand in der Schleifmittelfabrik 3M in Villach-Seebach gibt es noch immer keine Brandursache. Der Fall sei äußerst komplex. Es gebe zwar mehrere Zwischenbereichte, der Endbericht der Polizei steht aber noch aus.

Der Brand bei der Schleifmittelfabrik verursachte in der Nacht zum 13. März 2018 einen Schaden von 20 Millionen Euro. Dass es so lange braucht, um die Ursache für das verheerende Feuer zu finden, sei für viele eine Belastung gewesen, sagen Mitarbeiter.

Von der Einstellung des Ermittlungs- Verfahrens bis hin zu einer Anklage gegen einen oder mehrere Beschuldigte, ist aus jetzter Sicht noch alles möglich, sagt Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt: „Dieser Brand hat ein enormes Ausmaß nach sich gezogen hat. Da macht es natürlich umfassende Erhebungen seitens des Landeskriminalamtes für Kärnten, aber auch eines beigezogenen Sachverständigen notwendig. In diesem Fall war der Sachverständnige tagelang in dieser Schutthalle unterwegs, um die Brandursache ermitteln zu können. Dann kommt dazu die Ursache schriftlich niederzulegen. Das ist dann das Gutachten.“

 Markus Kitz Staatsanwaltschaft

ORF

Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt

Die Aufgabe des Staatsanwaltes sei dann, das Gutachten zu lesen und zu untersuchen, ob eine subjektive Ursache und ein Verantwortlicher feststehe. Außerdem sei festzustellen, ob eine strafrechtlich relevante Verantwortung für die betroffene Person abgeleitet werden könne.

Erster Zwischenbericht nach drei Monaten

Es gebe zeitliche Vorgaben bei der Erstellung eines Zwischengutachtens, so Kitz: „Die Polizei muss uns nach drei Monaten Ermittlungsarbeit ein Zwischen- oder Abschlussbericht erstatten. Dann werden weitere Aufträge von uns - sofern notwendig - erteilt.“ In diesem Fall hätten die alleine Ermittler der Kriminalpolizei 3.000 Fotos vom Brandort gemacht.

Der Sachverständige hingegen sei von der Staatsanwaltschaft beauftragt. Auch er habe sich an zeitliche Vorgaben zu halten. „Werden diese nicht eingehalten, kann man das aber schlecht beschleunigen. Bei so einem riesigen Brand wie diesem ist die Ermittlungsarbeit für den Brandsachverständigen enorm.“ Sein Endbericht beinhalte dann eine große Befundaufnahme, was er alles gemacht und untersucht habe, sowie die Conclusio, was seiner Meinung nach die Ursache für den Brand gewesen sei.

3M Villach Gebäude

ORF

Brand 3M

Abschlussbericht bis März erwartet

Die Polizei mache darauf aufbauend einen Abschlussbericht. „Das ist unser Werkzeug, mit dem wir weiterarbeiten können. Da geht uns die Qualität vor der Schnelligkeit“, sagt Kitz. Bei einem Wohnhausbrand seien elf Monate Ermittlungsarbeit komplett unbefriedigend; im Fall von 3M sei es durchaus gerechtfertig. Es habe es bereits mehrere Zwischenberichte der Polizei und ein Zwischengutachten des Sachverständigen gegeben. Entscheidend sei aber das Endgutachten. Dieses soll laut Staatsanwaltschaft bis März der Endbericht einlagen. Für die Brandursachenermittlung in ganz Kärnten sind laut Polizei insgesamt drei Mitarbeiter des Landeskriminalamtes verantwortlich.

3M Villach Gebäude

ORF

Die neu adaptierte Werkshalle von 3M

Wiederaufbau nach letzten Standards

In den vergangenen Monaten gelang es unter der Leitung von Jens Milde vieles bei M3 wieder aufzubauen. Im Vorjahr wurden zwölf Millionen Euro in neue Öfen zum Sintern von Keramikschalen investiert. Die Hallen entsprechen jetzt den neuesten Standards, erzählt der Werksleiter: „Wir haben in dieser Halle alles komplett nach neuesten Sicherheitsstandards und Feuerschutzmaßnahmen hochgezogen. Alles, was wir aus dem Brand gelernt haben, haben wir umgesetzt. Das ist das allerwichtigste, dass wir heute eine viele energieeffizientere und sicherere Produktion haben.“ Die Werksleitung geht also von einem technischen Gebrechen als Ursache für das Feuer aus.

09.02.19 JetMarine Ferlach Strau

ORF

Firma JetMarine in Strau in Vollbrand

Fall JetMarine: Klärung innerhalb von drei Tagen

Dass es bei Großbränden aber auch bei weitem schneller gehen kann, bis die Brandursache gefunden wird, zeigt das Beispiel JetMarine in Strau im Rosental. Drei Millionen Euro betrug der Schaden in der Schiffswerft bei dem Brand im Mai des Vorjahres. Nach nur drei Tagen Ermittlungsarbeit - unter Mithilfe des Eigentümers - stand fest, dass ein defektes Akku-Ladegerät das Feuer auslöste.

Wolfgang Jaritz sagt, dass die Ermittler zunächst davon ausgegangen waren, dass es in einem Lithium-Boot ausgebrochen war: „Ich habe ihnen gesagt, das ist unmöglich. Das hat sich dann auch so herausgestellt.“

Hitzestau im Dach verursachte Brand in Hühnerstall

Nach dem Brand eines Hühnerstalls in Wolfsberg steht nun die Brandursache fest. Das Feuer dürfte wegen eines Hitzestaus im Bereich der Dachkonstruktion oberhalb der Heizanlage ausgebrochen sein. Die Schadenshöhe kann noch nicht beziffert werden.

Links: