Gedenktafel für NS-kritische Autoren

Am Dienstag ist im Klagenfurter Stadthaus eine Gedenktafel des PEN-Clubs enthüllt worden, die an die Autorinnen und Autoren erinnert, die während der Nazizeit für das freie Wort eintraten und dafür verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.

Die Initiative dafür ging vom Kärntner PEN-Club und seinem Präsidenten Günter Schmidauer aus. Bei der feierlichen Enthüllung der von Schülern der HTL gefertigten Tafel meinte Schmidauer, dass es „heute wieder wichtiger denn je sei, für das freie Wort einzutreten und sich gegen Meinungsdiktatur zur Wehr zu setzen“.

Inschrift:

„1938 - 1945
In respektvoller und dankbarer Erinnerung an jene Autorinnen und Autoren, die für das freie Wort als überzeitlichen, politischen Wert eingetreten sind.“

„Künstler zeigen Tendenzen auf“

Diese Tafel soll nicht nur an die Vergangenheit und ihre Opfer erinnern, sondern auch zeigen, wie wichtig es sei, dass vor allem Künstler rechtzeitig gefährliche Tendenzen erkennen und diese aufzeigen. „Es geht um das freie Wort, das heute schon wieder nicht mehr selbstverständlich ist, die freie Meinungsäußerung aber gehört zu den Menschenrechten", so Schmidauer.

Penclub Tafel

ORF

Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, diese Gedenktafel sei ein weiterer wichtiger Schritt in der aktiven Erinnerungsarbeit der Landeshauptstadt Klagenfurt.

Gedenktafel PEN Club Autoren Nazi Zeit

Stadt Klagenfurt

v.l.: Elisabeth Erler vom PEN-Club Österreich, Günter Schmidauer PEN-Club, Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, Vinzenz Jobst, Schriftstellerverband

Im heutigen Stadthaus sei von 1688 bis 1968 die Druckerei Kleinmayr untergebracht gewesen, die mit ihren Publikationen ein wichtiger Verbreiter des freien Wortes war. So habe hier auch Michael Guttenbrunner, Schriftsteller und scharfer Kritiker des Nachkriegsumgangs mit den Verbrechen des NS-Regimes, seine ersten Gedichtbände aufgelegt.