Einsatzkräfte weiter im Dauereinsatz

Auch in der Nacht auf Sonntag hat es für die Einsatzkräfte aufgrund der starken Niederschläge wieder einiges zu tun gegeben. Die Landesalarm- und Warnzentrale verzeichnete seit Freitag mehr als 400 Einsätze. Die Niederschläge sollen allmählich abklingen.

In der ersten Nachthälfte wurden die Feuerwehren vorwiegend zu Überschwemmungseinsätzen gerufen. Der starke Regen verlegte zahlreiche Kanäle, Keller wurden überflutet. Betroffen waren hier vor allem die Bezirke St. Veit, Feldkirchen und Völkermarkt. In der zweiten Nachthälfte häuften sich die Einsätze dann im Oberkärntner Raum. Wieder stürzten Bäume auf Straßen, die Gailtal Straße (B111) war im Bereich Nötsch/St. Stefan zeitweise unpassierbar. Auch auf der Plöckenpass Straße (B110) kam es immer wieder zu Behinderungen wegen Schneebruchs.

Plöckenpass gesperrt

LPD Kärnten Kötschach-Mauthen

Der Plöckenpass ist nach wie vor gesperrt

Zahlreiche Überschwemmungen

In den vergangenen 48 Stunden fielen punktuell bis zu 240 Liter Regen pro Quadratmeter. Nach wie vor stehen Feuerwehr und Straßenmeisterei deshalb wegen Überflutungen und Überschwemmungen im Dauereinsatz. In Oberamlach bei Spittal sowie in Ledenitzen am Faaker See kam es zu größeren Überflutungen. In der Gemeinde Friesach kam es in Grafendorf und Judendorf zu großräumigen Überschwemmungen. Die örtlichen Feuerwehren mussten mit einem Großaufgebot ausrücken. Ob, und in welchem Ausmaß Häuser beschädigt worden, steht noch nicht fest.

Überschwemmungen Finkenstein

ORF

Zahlreiche Überschwemmungen hielten die Einsatzkräfte auf Trab

Im Westen schneit es weiter

Aktuell schneit es im Westen wieder sehr stark. Im Lesachtal sind über die Nacht noch einmal 40 Zentimeter hinzugekommen. Die Polizei in Kötschach-Mauthen musste auf den gesperrten Plöckenpass ausrücken, da dort ein Fahrzeug aus Italien die Sperre missachtete und liegen geblieben war. Um zu den gestrandeten Italienern vordringen zu können, mussten die Einsatzkräfte die Straße von Schnee und Bäumen räumen. Der Schneefall sorgte auch für zahlreiche Verkehrsunfälle.

Auf der Tauernautobahn (A10) veriss ein 53 Jahre alter Grieche seinen Lkw aufgrund eines Baumes auf der Fahrbahn. Das Sattelfahrzeug geriet auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern und prallte frontal gegen die Mittelleitschiene. Der Lenker erlitt Verletzungen unbestimmten Grades. Der Verdacht, dass Diesel und Gefahrengut aus dem Lkw auslaufen könnte, bestätigte sich nicht. Die Tauernautobahn bei Feistritz war bis in die Morgenstunden gesperrt.

Schneefall St.Lorenzen Lesachtal

Jan Salcher

Im Lesachtal wie hier in St. Lorenzen schneite es die ganze Nacht

Lawinengefahr hoch

Im Westen Kärntens, beispielsweise in der Ankogelgruppe, Kreuzeckgruppe oder in den Karnischen Alpen herrscht derzeit die Lawinenwarnstufe vier (große Gefahr). In den Nockbergen oder Karawanken ist die Lawinenwarnstufe drei (erhebliche Gefahr) ausgerufen worden. In Bad Kleinkirchheim wurden zwei Personen von einer Lawine verschüttet und am Nassfeld wurde ein 38-jähriger Mann von einer Dachlawine schwer verletzt - mehr dazu unter Lawinenabgang: „In letzter Sekunde gerettet“

Auch in Malta ging eine Lawine ab. In der Gemeinde Stockenboi musste die Goldeck Straße ab der Mautstelle in Hochegg wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Weitere Informationen zur Lawinengefahr finden Sie hier - Lawinenwarndienst Kärnten.

Zeitweise 1.000 Haushalte ohne Strom

Durch die zahlreichen umgestürzten Bäume wurden auch wieder Stromleitungen gekappt. Zeitweise waren rund 1.000 Haushalte ohne Strom. „Betroffen sind punktuell Gebiete quer durch Ober- und Mittelkärnten. Unsere Monteure sind bereits bei der Arbeit, und wir werden versuchen, diese Störungen so rasch wie möglich zu beheben“, sagte Robert Schmaranz vom Energieversorger Kärnten Netz. Bis Sonntagnachmittag waren noch 200 Haushalten von den Stromausfällen betroffen. Bis Sonntagaben sollten wieder alle Haushalte an die Stromversorgung angeschlossen sein.

Erdreich versperrte Straße

Auch im Bezirk St. Veit hinterließ das Unwetter Spuren. Gegen vier Uhr Sonntagfrüh kam es auf der Seeberg Straße (B82) bei Brückl zu einer Hangrutschung. Zehn Kubikmeter Erdreich verschütteten eine Fahrbahnseite der Straße. Die Straßenmeisterei und die Freiwilligen Feuerwehren aus Eberstein und Brückl mussten ausrücken, um die Straße von der Erde zu befreien. Gegen acht Uhr war die Straße wieder für den Verkehr freigegeben. Weitere Straßensperren finden Sie hier - Ö3 Verkehrsservice.

Wetterbericht: Niederschläge sollen nachlassen

Laut Wetterbericht sollen die anhaltenden Niederschläge in Oberkärnten im Tagesverlauf allmählich abklingen. Im Osten bleibt es weitestgehend trocken, überall können aber noch kurze Schauer durchziehen. Der Montag bringt dann zunehmende Auflockerungen, auch wenn es in den Tälern recht neblig sein kann.

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