Wie man Ballkleider unverwechselbar macht

Ein Ball ist die beste Gelegenheit für jede Frau, zu strahlen. Dazu gehört auch das passende, perfekt sitzende Kleid. Die Klagenfurter Schneiderin Magdalena Weiss fertigt nicht nur Einzelstücke, sie peppt auch bestehende Kleider auf.

„Am schönsten sind die Anfertigungen, aber es gibt auch sehr viel Änderungen, kürzen, enger machen, verbreitern, ein bisschen ‚aufmöbeln‘. Ein schon bestehendes Kleid vielleicht ein bisschen netter gestalten, mit Strass, Pailletten oder ähnlichem aufzuwerten“, so Weiss. Immer wieder gibt es Frauen, die ein Kleid in einer Zeitschrift sehen und dann genau dieses Kleid haben wollen.

Ballkleider Schneiderei

Magdalena Weiss

Ballkleid mit Pailletten

„Oft gibt es sehr kreative Kundinnen“

„Es gibt auch sehr kreative Kundinnen, die etwas ganz Besonderes möchten und mit denen zeichne ich gemeinsam ein Ballkleid nach ihren Vorstellungen. Manche Kundinnen sagen zum Beispiel, sie finden kein Kleid mit Strass und Ärmeln und dann kreieren wir ein solches Kleid ganz nach ihren Vorstellungen.“ Zuerst gebe es die Zeichnung, dann gehe man an die Stoffsuche, dann gehe es ans Messen und ans Schnittzeichnen. Danach werde zugeschnitten und zur Anprobe geheftet. Bei der Anprobe sehe man dann schon das Stück. Bis ein Kleid vom Entwurf weg fertig gestellt ist, dauert es gut 30 Stunden.

Am schönsten ist Seide

„Der schönste Stoff für Ballkleider ist eine sehr schön changierende Seide. Auch reine Seide ist sehr edel und schön. Das wird gewünscht, ist schwer zu bekommen und auch etwas empfindlich, was Rotweinflecken oder Schweißflecken angeht. Dafür kann man aber Schweißpads einlegen."

Wer sich nicht öfter mit ein und demselben Ballkleid sehen lassen will, könne man das Kleid ändern lassen. „Man kann das Oberteil oder den Rockteil verändern. Umfärben geht theoretisch, nur leider gibt es keine Färbereien mehr in Kärnten. Ich habe es selbst versucht, das funktioniert aber nicht so richtig", sagte Weiss.

Ballkleider Schneiderei

Magdalena Weiss

Mit Dekollete oder hochgeschlossen ohne Ärmel, ganz nach Kundenwunsch

Je mehr Figur desto schlichter das Kleid

„Man kann viel mit Strass oder mit Blüten machen, die man aus Stoffen fertigt. Da gibt es für die Kreativität eigentlich keine Grenzen. Es gibt Systeme, die man aufklebt, ich nähe lieber auf, dann hält es besser und man kann es auch wieder wegnehmen. Kürzungen bei Kleidern sind immer möglich.“

Welchen Stoff sollte man nun wählen? Das hängte laut Weiss auch von der Figur ab: „Samt ist sehr schön, könnte aber auftragen. Bei einer stärkeren Figur ist daher eine schlichtere, gerade Linie zu empfehlen. Nicht gelegt, nicht ausgestellt, nicht gezogen, sonst wirkt man gleich etwas voluminös.“

Das „kleine Schwarze“ ist immer in Mode

Das berühmte „kleine Schwarze“ ist noch immer ein optimales Kleid für jede Figur und für jeden Anlass: „Das ist ein Klassiker, den jede Dame zu Hause haben sollte. Es ist eng und knielang, ob mit oder ohne Ärmel ist Geschmackssache. Bekannt ist es seit Audrey Hepburn, es gibt aber jede Form von Varianten, mit Strümpfen, goldenen oder silbernen Schuhen. Mit Accessoires kann man das kleine Schwarze gut zu einem abendtauglichen Kleid machen.“

Tausende Euro für Oscar-Roben

In den bekannten Modehäusern in Paris werden richtige Kunstwerke geschaffen, die man dann etwa bei der Oscar-Verleihung sehe, so Weiss. Da wisse jeder Profi, dass es eigentlich unbezahlbar sei, so etwas anzufertigen. Ein Preis von zigtausend Euro pro Kleid sei da gerechtfertigt.

Zum Thema Unterwäsche bei einem Ballkleid sagte Weiss, mit einer Korsage könne man sich einen BH eigentlich sparen. „Ich persönlich trage gerne ein kleines Schwarzes und trage darunter diese elastische Unterwäsche, die ein bisschen in Form hält", so genannte Shapeware.“ Auch Ummodeln für andere Verwendungszwecke ist für die Schneiderin kein Problem: "Aus einem Brautkleid könnte man, etwa für die Tochter, ein Polonaise-Kleid machen. Ich fände es nett, wenn man aus einem Brautkleid ein Taufkleid für das eigene Kind machen würde.