Runde zwei für päpstliche Prüfung in Diözese

Am Freitag startet die zweite Runde der päpstlichen Prüfung (Visitation) in der katholischen Kirche Kärnten. Im Stift St. Georgen/Längsee finden Gespräche statt, die nicht öffentlich sein werden. Die Bevölkerung wird Mitte Februar gehört.

Das Stift St. Georgen am Längsee wird am Freitag und Samstag Schauplatz der Gespräche zwischen dem päpstlichen Visitator und insgesamt elf Personen aus Kärnten sein. Im Stift wurden unter Bischof Alois Schwarz Millionenverluste eingefahren, für die eine Vertraute von Schwarz mitverantwortlich sein soll. Die Frau soll in der Diözese in den letzten Jahren intern nur „Frau Bischof“ genannt worden sein und war Leiterin des Bildungshauses. Gegen beide ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Untreue. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung - mehr dazu in Ermittlungen gegen Bischof Schwarz.

Keine Interviews: Jetzt „Zeit um hinzuhören“

Presseerklärung wird es nach dieser neuerlichen Visitation keine geben. Es sei jetzt nicht die Zeit für Interviews, sondern dafür, hinzuhören und Vertrauen aufzubauen, heißt es aus dem Büro des päpstlichen Visitators, Erzbischof Lackner. Bei seinem letzten Besuch in Kärnten hatte sich Lackner in einer Pressekonferenz bei allen, denen Unrecht geschehen sei, entschuldigt, bisher in der Causa Schwarz untätig gewesen zu sein. Er habe es verabsäumt, mit Bischof Schwarz über die Vorwürfe zu sprechen - mehr dazu in Visitator Lackner bittet um Verzeihung (kaernten.ORF.at; 14.1.2019).

Das von Rom beauftragte Visitationsteam ist seit dem öffentlichen Bekanntwerden der schweren Vorwürfe gegen Schwarz seit Mitte Jänner tätig.

Gespräch mit Diözesanadministrator

Erzbischof Lackner wird Freitag und Samstag mit seinem Team mit dem Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger sprechen. Insgesamt elf Personen aus Kärnten nehmen an den Gesprächen teil, unter ihnen der Leiter der Arbeitsgruppe, Gerhard Kalidz, sowie Jakob Ibounig und Peter Allmaier vom Domkapitel. Das Prüfteam aus Salzburg umfasst sechs Personen, darunter den Direktor der steirischen Caritas, den Geschäftsführer des steirischen Elisabethinenspitals und einen Kirchenjuristen. Die Visitation findet auf Kosten der Erzdiözese Salzburg statt.

Sprechtag für Bevölkerung Mitte Februar geplant

Mitte Februar soll es dann zumindest einen Sprechtag geben, bei dem Erzbischof Lackner der Bevölkerung Fragen beantworten wird, heißt es von dessen Pressesprecherin Heidi Zikulnig. Der konkrete Termin und die E-Mail Adresse für die Anmeldung werden erst bekannt gegeben.

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