Proteste von Rot-Kreuz-Mitarbeitern fix

In Kärnten startet die Gewerkschaft der Rot-Kreuz-Mitarbeiter am Dienstag um 6.00 Uhr in Klagenfurt eine Protestveranstaltung. Es geht um nicht erfüllte Forderungen und unterbrochene Kollektivverhandlungen.

In Wien, Tirol, Niederösterreich und Salzburg startete die Gewerkschaft schon am Montag mit Protestmaßnahmen. Man fordert für die Mitarbeiter des Roten Kreuzes generell eine Fünf-Tage-Woche, bessere Pausenregelungen, eine sechste Urlaubswoche für alle sowie Sonntags- und Nachtzuschläge. Der Rahmenvertrag für die Entlohnung ist nämlich in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Rot-Kreuz-Betriebsratsvorsitzender Gert Thomaser fordert deshalb eine Vereinheitlichung - nicht nur beim Gehalt, sondern auch bei den Zulagen - mehr dazu in Rot-Kreuz-Mitarbeiter fordern mehr Geld.

„Können wir nicht finanzieren“

Der Kärntner Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy sieht für die Erfüllung der Forderungen keinen Spielraum. Am Sonntag sagte er: „Es wird für jetzt eine Erhöhung von drei Prozent für die Mitarbeiter geben. Das ist das Ergebnis der Gehaltsverhandlungen. Die Forderung nach einer Nachtdienst- oder Sonntagszulage ist zusätzlich vom Betriebsrat erhoben worden, das können wir in keinster Weise finanzieren.“ Die Forderungen würden 1,5 Mio. Mehrkosten bedeuten, so Ambrozy.

Betriebsratsvorsitzender Thomaser bezeichnete die Situation in Kärnten als besonders dramatisch, denn Kärnten sei eines der letzten Bundesländer ohne Sonntags- und Nachtzulagen. Trotzdem liege das Einkommen in Kärnten, verglichen mit anderen Bundesländern, im Mittelfeld, heißt es vom Dienstgeber.

„Gewerkschaft selbst verantwortlich“

Der Kärntner Betriebsrat wollte am Wochenende noch kein Interview geben, man warte bis Montagnachmittag. Sollte der Arbeitgeber bis dahin nicht einlenken, dann werde es Dienstagfrüh Informationsveranstaltungen geben. Ambrozy sagte dazu: „Wir sind bei Drohungen extrem unempfindlich. Für alles, was die Gewerkschaft tut, muss sie selbst die Verantwortung tragen.“ Nun ist es fix, in Klagenfurt wird am Dienstag in der St. Veiterstraße und in der Feldkirchnerstraße protestiert. Die Proteste finden übrigens in der Freizeit der Mitarbeiter statt, die Notdienste seien nicht gefährdet.