AUA streicht 30 Jobs in Klagenfurt

Schlechte Nachrichten für den Flughafen Klagenfurt kommen am Donnerstag von der AUA aus Wien. Die dezentrale Flugbasis in Klagenfurt wird gestrichen. 30 Arbeitsplätze fallen weg. LH Peter Kaiser (SPÖ) fordert Klärung bei einem Gipfel.

Laut dem Luftfahrtmagazin „austrianwings“ seien die Passagierzahlen am Klagenfurter Flughafen um 5,3 Prozent gestiegen. Dieser Positivtrend könnte nun rasch wieder gestoppt werden. Aus allen Regionalflughäfen zieht die AUA ihre Maschinen samt Cockpit- und Kabinenpersonal ab. Das gab AUA-Chef Alexis von Hoensbroech am Donnerstagvormittag in einer Pressekonferenz bekannt. Die AUA will österreichweit auch nicht mehr von Regionalflughäfen nach Deutschland fliegen.

Die österreichweit 210 Betroffenen könnten aus den Bundesländern nach Wien wechseln, sagt Hoensbroech. Es sei davon auszugehen, dass einige Mitarbeiter von diesem Angebot gebrauch machen werden. „Es wird mit Sicherheit auch welche geben, für die das aus privaten Gründen schwierig ist. Für sie werden wir natürlich vernünftige, individuelle Lösungen finden.“

Flughafen Klagenfurt

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LH Peter Kaiser

LH Kaiser will Klärung durch Gipfel

Mit scharfem Protest reagierte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Er sprach von einer „niederschmetternden Nachricht“ und von Erpressung durch die AUA. Er forderte den Konzern auf, die Arbeits- und Standortvernichtungsbeschlüsse zu überdenken. Es seien schlimme Befürchtungen eingetreten. Er befürchte, dass das nur der Anfang eines weiteren Kahlschlages sei. „Wenn bei allen Regionalflughäfen das Bordpersonal abgezogen wird ist zu befürchten, dass auch die Flüge ausgedünnt werden und möglicherweise ganz verschwinden. Dem möchte ich ganz entschieden entgegentreten. Österreich besteht nicht nur aus der Bundeshauptstadt. Wir haben bei den Regionalflughäfen viele Strategien dahinter, was die wirtschaftliche und industrielle Entwicklung betrifft. Wir sind als Tourismusland daran interessiert, dass die Verbindung zur Bundeshauptstadt besteht.“

Der Landeshauptmann forderte ein Gipfelgespräch mit der AUA, mit den Sozialpartnern und den Bundesländern. Kaiser erwartet sich auch Unterstützung von Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ), denn die Politik habe die AUA durch die Halbierung der Ticketsteuer unterstützt. Nun gefährde sie regionale Wirtschaftsstandorte, sagt Kaiser. Er betonte auch sein gutes Einvernehmen mit dem Flughafen Investor Franz Peter Orasch. Er werde sich auf kurzem Wege mit ihm besprechen.

Flughafen Klagenfurt Wartehalle

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AUA plant „Abflug“ aus Kärnten

Gespräche mit AUA Vorstand vereinbart

Über alle Parteien hinweg wurde Kritik über die Pläne der Fluglinie laut. ÖVP Klubobmann Markus Malle spricht von einem Anschlag auf den Wirtschaftsstandort Kärnten, die Absicherung der Flugverbindung nach Wien habe für ihn oberste Priorität. Von einer Reise zurück ins Mittelalter spricht der Klagenfurter FPÖ-Stadtrat Wolfang Germ.

Für Arbeiterkammerpräsident Günther Goach ist der Flughafen ein wesentlicher Bestandteil eines modernen Wirschaftsstandortes, ein Personalabbau sie hier ein wirtschaftlicher Kahlschlag. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl bezeichnete die Pläne als unrühmlichen Höhepunkt - seiner Ansicht nach sollten sich die Bundesländer einen neuen Luftdienstleister suchen.

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