Rot-Kreuz-Mitarbeiter fordern mehr Geld

Beim Roten Kreuz Kärnten fordert der Betriebsrat eine Sonntags- und Nachtzulage, wie sie anderen Bundesländern bereits bezahlt wird. Das sei „unfinanzierbar“ heißt es dazu von der Geschäftsführung. Proteste könnten die Folge sein.

Rot-Kreuz-Mitarbeiter ist nicht gleich Rot-Kreuz-Mitarbeiter. Neben einem österreichweiten Rahmenvertrag ist die Entlohnung bei der Rettungsorganisation von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Rot-Kreuz-Betriebsratsvorsitzender Gert Thomaser fordert deshalb eine Vereinheitlichung - nicht nur beim Gehalt, sondern auch bei den Zulagen.

Nacht- und Sonntagsarbeit „besonders belastend“

Thomaser: „In Kärnten ist die Situation so, dass wir seit Jahren die Forderung erheben, dass der Sonntag und auch die Nachtdienste mit einer Zulage besser entlohnt werden aus dem Grund, dass die Nachtarbeit besonders belastend ist und auch die Sonntagsarbeit. Diese Arbeit ist nicht besonders familienfreundlich.“

Rund 300 Mitarbeiter - Sanitäter und Mitarbeiter der Leitstelle - würden diese Zulage bekommen, rechnet Thomaser vor. In anderen Bundesländern seien Aufschläge für Sonntags- und Nachtdienste bereits eingeführt worden.

Rot Kreuz-Präsident: 1,5 Millionen Euro Mehrkosten

Rot-Kreuz Präsident Peter Ambrozy bezeichnet die Forderung des Betriebsrats als unfinanzierbar und spricht von Mehrkosten in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Mit den Gehältern liege man österreichweit im Mittelfeld, sagt Ambrozy und verweist auf hohe Abgänge bei Kranken- und Rettungstransporten, die schon jetzt nur durch freiwillige Spenden abgedeckt werden könnten.

Gewerkschaft und Betriebsrat sehen das anders und stellen der Rot-Kreuz Geschäftsführung die Rute ins Fenster.

Betriebsrat schließt Proteste nicht aus

Betriebsratsvorsitzender Gert Thomaser: "Wir erwarten uns bis Montag von unserem Arbeitgeber eine Stellungnahme über die weitere Vorgehensweise für Sonntag und Nachtdienstzuschläge. Sollten wir keine zufriedenstellende Antwort bekommen, werden wir Protestmaßnahmen ergreifen.“

Welche das sein werden, will Thomaser nicht sagen - der Notfalldienst werde aber auf jeden Fall reibungslos funktionieren.