Villacher Wochenmarkt ohne Plastiksackerl
Das Plastiksackerlverbot wurde vom Villacher Marktverein beschlossen. Bis Ende 2019 will man die Plastiksackerln komplett vom Wochenmarkt verbannt haben. Eine Alternative wurde ebenfalls präsentiert: Umweltfreundliche Sackerln aus Maisstärke.
Nicht jeder hat damit Freude. Zum einen wird kritisiert, dass das Sackerl etwas kostet, zum anderen sprechen manche von einer Hau-Ruck-Aktion, wie zum Beispiel die Landwirtin Brigitte Zauchenberger: „Der Gedanke ist eh super, es kann ja nicht so weiter gehen. Wir ersticken eh in Plastikmüll. Aber wir haben zu Hause noch Säcke vorgekauft. Das mit dem Verbot ist jetzt in den letzten 14 Tagen aktuell geworden. Wir können jetzt aber nicht von heute auf morgen alle Säcke wegschmeißen. Sie werden verbraucht und dann werden wir auch umstellen, das ist ganz klar. Sauerkraut und Rüben kann man aber nicht einfach so in den Hosensack stecken.“
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Kunden befürworten Umstellung
Die Kunden hingegen befürworten die Aktion, wobei viele ja eigene Taschen am Markt zum Einkaufen mithaben. Petra Sekulic sieht darin einen kleinen Beitrag, den sie für die Umwelt leiste.
Dass es schonender für die Umwelt ist, auf Plastik zu verzichten, sei bekannt, sagt Hubert Paar: „Ich bin selbst Jäger und wenn ich in der Natur bin, sammle ich meistens einiges zusammen. Die Leute schmeißen das immer wieder weg. Es geht nicht nur um Plastiksäcke, sondern auch um anderen Müll, der in der Natur entsorgt wird. Das finde ich nicht richtig.“
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Sanktionen noch offen
Dass Villach in Kärnten Vorreiter in Sachen Plastiksackerl sein will, zeigte sich bereits am Villacher Kirchtag. Im Vorjahr wurde ja unter anderem am Hauptplatz eine plastikfreie Zone eingerichtet. Die Idee soll heuer ausgeweitet werden.
Wie die Sanktionen für jene Standler des Villacher Wochenmarktes aussehen könnten, die noch nicht auf die umweltfreundlichen Sackerln umgestellt haben, ist noch nicht klar. Fest steht, dass österreichweit ab 2020 ein komplettes Verbot für Plastiksackerl gilt. Das beschloss der Ministerrat Anfang Dezember.
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Übergangsphase wird mit Handel diskutiert
Noch im Jänner will Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) einen runden Tisch mit den Vertretern des Handels abhalten, um den Übergang bis zum Totalverbot zu besprechen. Ergänzend plant ja die Bundesregierung eine Reduktion von Plastikverpackungen um 20 bis 25 Prozent. Ebenso soll ab 2020 ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetikprodukten wirksam werden, sofern es davor noch keine europäische Lösung gibt.
Links:
- Plastikverbot als wirtschaftliche Chance (kaernten.ORF.at; 8.3.18)
- Plastikfreie Zone am Villacher Kirchtag (kaernten.ORF.at; 22.6.18)
- Keine Plastikhandschuhe mehr an Wursttheken(kaernten.ORF.at; 19.3.18)
- Aus für Plastiksackerln im Supermarkt (kaernten.ORF.at; 14.1.18)