Vorerst keine Sanktionen für jugendliche Raucher

Seit 1. Jänner 2019 ist das Rauchen für Jugendliche unter 18 Jahren in Kärnten verboten. Seither stellen sich die Fragen, wie die Einhaltung des Gesetzes kontrolliert wird und welche Konsequenzen Jugendlichen drohen, die trotzdem rauchen. Sanktionen soll es vorerst jedenfalls nicht geben.

Eines steht fest, Gesetze, die nicht kontrolliert werden, sind letztlich zahnlos und werden oftmals nicht eingehalten. Für die Polizei ist das neue Rauchverbot für Jugendliche deshalb auch genauso wichtig wie andere Bestimmungen im Jugendschutz, sagte Pressesprecher Rainer Dionisio. „Jugendschutz ist uns sehr wichtig, deswegen wird auch dieses Gesetz kontrolliert werden. Nicht so, dass jetzt die Streife durch die Stadt geht und die Leute nach ihrem Ausweis fragt, sondern es wird bei Schwerpunktkontrollen und bei Anlassfällen dazu kommen, dass wir uns das ganz genau anschauen.“

Derzeit keine Sanktionen geplant

Die Zahlen sprechen für sich, eine Erhebung aus dem Jahr 2017 zeigt, nirgendwo in Europa greifen Jugendliche öfter zur Zigarette als in Österreich. 27 Prozent bezeichnen sich als aktive Raucher, konsumieren also täglich mindestens eine Zigarette. Und was besonders auffällt, Mädchen sind in der Überzahl.

Der Erwerb, Besitz und der Konsum von Tabakwaren ist laut Dionisio jedenfalls für Jugendliche unter 18 Jahren verboten. Für etwaige Sanktionen sind die Bezirksverwaltungsbehörden zuständig, solche soll es aber vorerst offenbar nicht geben, wie Dionisio bestätigt. „Es braucht jetzt eine gewisse Übergangszeit, damit auch wirklich alle in diesem Gesetz ankommen und wissen, dass es auch verboten ist. Jugendschutz ist wichtig, aber man muss auch hier mit Maß und Ziel vorgehen“, so Dionisio.

Rauchverbot nicht verharmlosen

Verboten ist auch die Abgabe von Zigaretten für Jugendliche unter 18. Deshalb werden auch die Zigarettenautomaten bei den Trafiken umgerüstet. Polizeisprecher Dionisio appelliert aber generell, auch an die Eltern, das Rauchverbot für Jugendliche nicht zu verharmlosen.

„Es ist eine Sache, die gesamtgesellschaftlich zu betrachten ist. Ich denke, das muss im Elternhaus anfangen bei den Erziehungsberechtigten und dann bei den Tabakverkäufern weitergehen und zum Schluss dann zur Polizei kommen. Wir müssen gemeinsam arbeiten, damit das Gesetz auch Wirkung zeigt“, sagte Dionisio.

Raucherentwöhnung bei Gebietskrankenkasse

Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann spezielle Kurse bei der Gebietskrankenkasse besuchen. Gratis seien die Raucherentwöhnungskurse nicht, aber effektiv, heißt es bei der Kärntner Gebietskrankenkasse (GKK). Der Kurs kostet 30 Euro, zumindest ein Drittel der Kursteilnehmer höre mit dem Rauchen auf, ein weiteres Drittel brauche mehrere Anläufe, und ein Drittel schaffe es nicht, das habe eine Umfrage ergeben.

Silvia Wieser-Mitzner, Ärztin bei der Gebietskrnakenkasse sagte, dass die Nachfrage nach den Kursen steige. „Der Zulauf ist groß. Mittlerweile bieten wie auch in allen Bezirken die Raucherentwöhnung an.“ Gratis-Kurse hätten sich nicht bewährt, sagte die Ärztin, weil dann bei manchen Teilnehmern die Disziplin fehle, regelmäßig zu erscheinen. Informationen zu den Kursen gibt es auf der Homepage der GKK, da befindet sich auch ein Link zu einer Eltern-Broschüre mit Tipps wie Jugendliche vom Rauchen abgehalten werden können.