Seit 45 Jahren von Steinen fasziniert

Franz Zoidl aus Wolfsberg sammelt seit 45 Jahren Mineralien. In seiner Wohnung stellt der 81-Jährige seine Schätze aus, kaum eine Fläche, wo es nicht glitzert und glimmert. Über die Jahrzehnte entstand so eine Art privates Museum mit einigen Prunkstücken.

Manche Sammlungsstücke sind ungewöhnlich: Zum Beispiel ein Bohrkern aus dem Koralmtunnel und Lithiumsteine, heute für die Batterienerzeugung heiß begehrtes Material. Manches glitzert einfach nur. Begonnen hat die Leidenschaft vor 45 Jahren: „Auslöser war mein Sohn. Der war im Gymnasium St. Paul, zehn Jahre alt, und wollte immer auf die Alm fahren. Er hat dort immer etwas entdeckt, das Glitzern der Mineralien und Steinen hat ihm so gefallen, dass wir uns beide für dieses Hobby entschieden haben.“

Mineraliensammler Franz Zoidl

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Die ganze Wohnung steht im Zeichen der Steine

80 Kilo Kristall zum Auto geschleppt

Hier gibt es kein Gold, kein Silber, keine Edelsteine, stattdessen zum Beispiel einen Bergkristall: „Wir mussten eine provisorische Trage machen und haben diesen Kristall mit 80 Kilo zum Auto getragen.“

Es gibt strenge Auflagen in Kärnten, was das Sammeln von Mineralien und Kristallen betrifft. Der ehemalige Beamte der Heeresverwaltung hat eine offizielle Berechtigung vom Land Kärnten.

Mineraliensammler Franz Zoidl Bergkristall

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Bergkristall aus Heiligenblut

Nicht ohne Risiko

In früheren Jahren waren kein Berg und kein Stollen vor Franz Zoidl sicher: „Das Risiko ist so, wenn man in einen Stollen geht, hat man nicht die Garantie, dass man wieder herauskommt. Der kann ja zusammenstürzen, manche Stollen sind sehr locker. Es sind schon Sammler erdrückt worden.“ Nahezu jedes Stück der Sammlung schleppte er selbst nach Hause. Oft aber sei er mit dem Sohn vom Berg gekommen, müde und zerschunden, ohne etwas gefunden zu haben. Man sagt, rund fünfmal geht man suchen, einmal findet man etwas, so Zoidl.

Man lerne, die Anzeichen zu erkennen, wo man etwas finden könnte. Im Felsen seien zum Beispiel Quarzbänder typisch, es gebe dort oft Hohlräume, in denen könnte ein Kristall wachsen. Man müsse auch fit sein, man gehe stundenlang auf die Berge.

Mineraliensammler Franz Zoidl Bohrkern Koralm und Lithium

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Im Vordergrund der Koralm-Bohrkern, hinten im Blumentopf das lithiumhaltige Gestein

Einige Lieblingsstücke

Zu seinen Lieblingsstücken gehören ein Granat Hesonit aus der Weinebene, ein Bergkristall aus Heiligenblut oder ein Calcit aus der Steiermark - die Natur formt die ungewöhnlichsten Gebilde. Man müsse die Steine pflegen, stelle sie um, wo sie besser zur Geltung kommen. „Die liegen nicht einfach so herum.“

Mineraliensammler Franz Zoidl Calcit

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Calcit aus der Steiermark

Mit 81 Jahren schürfte und sammelt Zoidl nicht mehr, er bewahrt nur mehr die Sammlung. Denn Steine und Kristalle sind ja etwas für die Ewigkeit.