Positive Reaktionen auf Domkapitel-Statement

Nach dem Statement von Dompropst Engelbert Guggenberger über das „System Bischof Schwarz“ am Dienstag ist ein Beben durch die katholische Kirche in Kärnten gegangen. Reaktionen darauf waren durchaus positiv, man wartet nun auf eine Reaktion von Alois Schwarz selbst.

Vereinzelt war am Mittwoch von einem Umbruch in der Katholischen Kirche die Rede. Herbert Burgstaller, der Sprecher der Dechanten in Kärnten, gratulierte Guggenberger zu diesem mutigen Schritt. Er selbst habe danach fast ausschließlich positive Reaktionen erhalten, sagt Dechant Burgstaller am Mittwoch.

Kein Wort von Kardinal Schönborn

„Dass es diese deutlichen Worte gab, war für unsere Diözese zwingend erforderlich, das ist meine feste Überzeugung. Mit dieser Überzeugung bin ich nicht allein. Was die Leitungsverantwortung der österreichischen Kirch anlangt, erwarte ich, dass die Zeichen der Zeit erkannt werden. In unserer Diözese warten seit mehreren Jahren.“ Von Kardinal Schönborn habe er keine weitere Reaktion erhalten sagt Burgstaller: „Nein, hier herrscht großes Schweigen.“

Rasche Neuerungen oder Konsequenzen forderte Burgstaller nicht, er vertraut auf die Arbeit des Leitungsgremiums unter Administrator Guggenberger. Burgstaller sagte, vereinzelt gebe es auch Aufforderungen zur Zurückhaltung. Rom und auch der bisher schweigende kritisierte Bischof Schwarz müssten gehört werden.

„Klare, verständliche Sprache“

Die Katholische Aktion als Laienorganisation steht hinter der Veröffentlichung des Prüfberichts und zur geäußerten Kritik. Nun werde offener diskutiert, sagte Angela Rosenzopf-Schurian, die Worte hätten etwas ins Rollen gebracht: „Weil es eine ganze neue Kultur ist, so klare Worte zu finden. Es war keine politisch korrekte, geschönte Sprache, es waren klar verständliche Worte. Es waren auch keine kirchenrechtliche Begriffe, die man fünfmal nachschlagen muss.“ Viele Mitglieder der Katholischen Aktion würden sich nun erwarten, dass „aufgeräumt“ wird, hieß es.

Superintendent: „Mutig und bewundernswert“

Superintendent Manfred Sauer von der Evangelischen Kirche bedauerte die Turbulenzen in der Katholischen Kirche, man habe immer gut zusammengearbeitet: „Trotzdem finde ich die Haltung vor allem des Diözesanadministrators und des Domkapitels bewundernswert und sehr mutig. Auch einer Weisung aus Rom zu widerstehen, Ungehorsam zu sein, Transparenz nicht nur zu fordern, sondern auch zu leben. Das ist wichtig und gut. Es ist aber auch wichtig, die andere Seite zu hören.“ Sauer wartet nun auf die Reaktion von Bischof Schwarz. Damit ist das Oberhaupt der Kärntner evangelischen Kirche nicht allein.

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