23. Drogentoter im heurigen Jahr

In Klagenfurt ist ein 26-jähriger Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Der Verdacht auf Drogenmissbrauch bestätigte sich durch die Obduktion. Zwei Menschen pro Monat starben heuer im Durchschnitt an Drogen, insgesamt sind es 23.

Der junge Mann wurde in einem Einfamilienhaus im Klagenfurter Stadtteil Viktring von seiner Mutter gefunden. Er lag regungslos im ersten Stock des Hauses. Um ihn herum lagen Suchtgiftutensilien und verschiedene Substanzen, die erst untersucht werden müssen.

Mann nahm vier verschiedene Drogen zu sich

Die Mutter rief die Rettung, der Notarzt versucht noch, den Mann wiederzubeleben, ohne Erfolg. Der Notarzt konnte nur mehr den bereits eingetretenen Tod des Mannes feststellen. Die Obduktion ergab als vorläufige Todesursache eine Hirnlähmung bei vermuteter Suchtgift – bzw. Arzneimittelintixokation. Ein durchgeführter Drogenvortest verlief positiv auf Morphine, Methadon, Benzodiazepine und THC.

Bisher war der Negativrekord Kärntens zwölf Drogentote in einem Jahr, heuer sind es bereits 23. Die meisten Drogentoten, nämlich bislang acht, stammen aus Klagenfurt. Auch die restlichen Toten stammen aus Mittel- und Unterkärnten. Westlich von Villach gab es heuer keinen einzigen Suchtgifttoten, abgesehen von einem Salzburger, der in Bad Kleinkirchheim an einer Überdosis starb. Das jüngste Opfer war 17, das älteste 60. Die meisten Drogentoten waren zwischen 30 und 45 Jahre alt.

Ballungsräume mit Drogen überschwemmt

In letzter Zeit ist es immer wieder gelungen, Suchtgiftringe zu sprengen und Dealer festzunehmen. Allerdings werden besonders die Ballungsräume in ganz Österreich mit Drogen überschwemmt, sagen Ermittler. Nach wie vor ein Hotspot sei der Bereich südlich des Klagenfurter Hauptbahnhofes. Dort halten Drogenhändler, meist ausländischer Herkunft, aber auch aus dem Inland Ausschau nach potenziellen Kunden. Diese seien oft noch sehr jung, so die Polizei. Es sei sogar vorgekommen, dass Menschen bei der Gartenarbeit Drogen von vorbeifahrenden Dealern angeboten bekamen.

Man versuche mit allen Mitteln, die Dealer aus dem Verkehr zu ziehen, sagt Karl Schnitzer vom Landeskriminalamt. Eigene Sonderkommissionen beschäftigen sich mittlerweile im Landeskriminalamt mit der Drogenproblematik. Außer Streit steht für Experten allerdings auch, dass der vermehrte Suchtgiftkonsum nicht nur am Angebot, sondern auch an der Entwicklung der Gesellschaft liegt.

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