Spannung vor Wirtschaftsbericht des Bistums

Seit dem Wechsel des ehemaligen Kärntner Bischofs Alois Schwarz nach Niederösterreich gibt es viele offene Fragen, eine Prüfung des wirtschaftlichen Gebarens wurde eingeleitet. Am kommenden Dienstag wird der mit Spannung erwartete Bericht vorgelegt.

Mitte Mai wurde Schwarz seine Abberufung nach St. Pölten mitgeteilt, die Amtsübernahme erfolgte im Juli - mehr dazu in Bischof Schwarz: Amtsantritt in St. Pölten. Der Wechsel von Schwarz in seine Heimat wird überschattet von massiver Kritik an seiner Amtsführung in Kärnten. Die wirtschaftliche Gebarung im Bistum, dem bischöflichen Mensalgut, steht im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang geht es immer wieder um den Einfluss und die Nähe einer Frau, die der Bischof zur Leiterin des Bildungshauses St. Georgen ernannte.

Arbeitsgruppe prüfte Gebaren

Es folgt eine Sedisvakanz (Periode ohne Bischof, Anm.) die es in sich hat: Der bisherige Generalvikar Engelbert Guggenberger übernahm am 2. Juli als Administrator die Leitung der Diözese und versprach gleich nach Amtsantritt, eine Arbeitsgruppe einzusetzten, um mögliche personelle und wirtschaftliche Schieflagen, wie es heißt, zu prüfen. Das Domkapitel sei entschlossen, sich dieser Verantwortung zu stellen, sagte Guggenberger, und die Dinge sachlich anzugehen.

Abschiedsgottesdienst Alois Schwarz Dom

ORF

Massive Kritik überschattete den Bischofswechsel

Als erste Konsequenz folgte die Beurlaubung und schließlich Ende August die Kündigung der Leiterin des Bildungshauses. Sie strebt einen Arbeitsgerichtsprozess an, Unterlagen daraus leitete der Richter an die Staatsanwaltschaft weiter, die in der Folge Ermittlungen wegen Untreue einleitete. Das Jahreseinkommen der Bischofsvertrauten von 91.000 Euro samt Dienstwohnung und Wagen kamen zur Sprache und sorgten für Aufregung. Auch die Gültigkeit des Arbeitsvertrages wurde geprüft.

Prüfungsbericht mit Spannung erwartet

Währenddessen untersuchten eine Wirtschaftskanzlei, ein Tourismusconsulter und ein Fachmann aus dem Bildungsbereich die Arbeit im Bistum, in dessen Besitz auch das Bildungshaus steht. Diese Berichte werden mit Spannung erwartet und auch, wie es Diözesanadministrator Guggenberger mit der im Sommer versprochenen Transparenz halten wird. Ob es zu weiteren personellen Konsequenzen in Bistum und Diözese kommen wird, ist noch unklar. Abzuwarten bleibt auch, ob es in der kommenden Woche auch eine Stellungnahme des nunmehrigen Bischofs von St. Pölten geben wird. Im Sommer und Herbst schwieg er zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen.

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