Gailtal nach dem Hochwasser

Auch das Gailtal ist vom Hochwasser Ende Oktober schwer getroffen worden. Nach einem Dammbruch bei Jenig waren dutzende Häuser überschwemmt, die Aufräumarbeiten laufen immer noch. An einem neuen Damm wird gebaut.

Eine der Betroffenen ist Sonja Trojer. Als sie nach dem Dammbruch bei der Waidegger Brücke zu ihrer Fischzucht auf der Schattseite des Gailtales schauen wollte, schwammen ihr schon persönliche Dinge entgegen. Äcker waren überflutet, ihr Wohnhaus, Betriebststätten und die Fischbecken fast zwei Meter hoch überflutet. Sechs Tonnen Fisch wurden weggespült. Sie könne immer noch nicht arbeiten, es fehlen nicht nur Fische, sondern auch Technik und Elektronik.

Der Schlamm um und in den Häusern wurde von den Feuerwehrleuten rechtzeitig weggespritzt, bevor er hart wie Beton wurde. Sonja Trojer schätzt den Schaden auf 450.000 Euro. Von der Versicherung kommen 23.000 Euro und 8.000 Euro pauschal für das Wohnhaus. Mehr gibt es bei Hochwasser nicht. Sie könne dabei noch gar nicht abschätzen, was im Winter noch alles passiere, durch die Kälte wölbe sich schon eine Wand, so Trojer. Die Trockengeräte laufen durch, Möbel und Türstöcke sind schwer beschädigt. Im nächsten Jahr will sie Fischzucht und Lokal wieder öffnen.

Hotel will am 21. Dezember aufsperren

Schlamm und Schotter liegen oft meterhoch auf auf den Wiesen und Feldern. Der provisorische Damm ist einem neuen gewichen, die Bagger werden dort noch länger im Einsatz sein. Auch in Rattendorf wurden in der Nacht 35 Häuser überflutet und evakuiert. Auch das Hotel von Christine Schaar, der Hansbauerhof mit seinen 40 Betten, wurde Opfer von Wasser und Schlamm. Dutzende Handwerker versuchen bis zum Saisonstart am 21. Dezember wieder alles bewohnbar zu machen.

Bilder vom Hochwasser:

Weiter oben im Tal, in Kirchbach, war Bürgermeister Hermann Jantschgi mit dem Bundesheer unterwegs, um drei Brücken über die Gail zu begutachten. Die Pioniere sollen beim Aufbau helfen. Sie wurden vom Hochwasser beschädigt wie die Straniger Brücke. Ihr fehlt ein einst massiver Betonpfeiler, er wurde von Wasser und Treibholz weggedrückt, so Jantschgi. Zehn Jahre werde es dauern, bis man auch finanziell die Schäden abgearbeitet habe.

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