Leoniden-Nachzügler erhellte Nachthimmel

Ein spektakuläres Schauspiel hat sich auf dem Himmel über Kärnten Donnerstagfrüh abgespielt. Ein Nachzügler aus der Sternschnuppengruppe der Leoniden hinterließ einen grünen Leuchtschweif, den Webcams deutlich auffingen.

Christian Zechner, der Leiter der Sternwarte in Klagenfurt, sagte, es handelt sich bei dem Boliden, wie man helle Schnuppen nennt, um einen Nachzügler der Leoniden aus dem Sternbild des Löwen. „Pro Tag rieseln 140 Tonnen an kosmischem Staub auf die Erde nieder, die Erde wird jeden Tag also um dieses Gewicht schwerer. Die meisten Teilchen sind klein und erzeugen kaum Leuchtspuren.“ Diese Schnuppe dürfte in Osteuropa niedergegangen sein.

Ein Merkmal der Leoniden sei ihre Geschwindigkeit, sie bewegen sich extrem schnell mit bis zu 71 Kilometern pro Sekunde, daraus resultieren so lange Strichspuren, so Zechner. Manche erhellen den ganzen Nachthimmel.

Extrem schnell und leuchtend

Der Teil am 29. November dürfte die Größe eines Würfelzuckers gehabt haben, und etwa 70 Km/s schnell gewesen sein. „Die Aufnahmen der Webcams zeigen ein imposantes Himmelsschauspiel und vielleicht die Vorboten des Christkinds.“ Die grüne Farbe kommt von der Zusammensetzung des Steins, es dürfte sich laut Zechner um einen magnesiumhaltigen Brocken handeln. Aber auch die Leuchterscheinung sei eine Ionisierung der oberen Atmosphärenschichten, das Gas werde zum Leuchten angeregt. Diese Kombination sorge für die Leuchtfarben.

Zuviel Licht verhindert Sichtungen

Die meisten Staubteilchen berühren den Erdboden gar nicht, sie verglühen in der Atmosphäre, so Zechner. Aber es komme vor, dass größere Brocken Hausdächer oder Scheiben durchschlagen. Ein Problem sei die Lichtverschmutzung, daher könne man die Himmelserscheinungen schlechter sehen. Schwächere Schnuppen könne man in den Städten gar nicht mehr sehen.

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