Mikroplastik auch in Kärntner Gewässern

Mikroplastik in den Ozeanen ist eine tickende Zeitbombe. Die Gefahr nimmt im lokalen Bereich ihren Anfang. Auch Kärntens Gewässer sollen belastet seien, eine Studie soll nun Maßnahmen dagegen klären.

Man sieht es nicht, man riecht es nicht und man spürt es nicht - mikroskopisch kleine Teilchen von Kunststoff sind mittlerweile Bestandteil zahlreicher Gegenstände und Artikel des täglichen Lebens. Sie befinden sich in Kosmetik ebenso wie in Reinigungsmitteln, sogar in der Nahrung kommen sie vor. Auch aus den Kärntner Haushalten gelangt es über die Kärntner Gewässer in die Meere.

Auf Antrag der Freiheitlichen beschäftigte sich am Dienstag die Landespolitik mit dem Thema. Zum einen will man wissen, wie viel Mikroplastik tatsächlich in den Kärntner Gewässern vorkommt, andererseits was man dagegen tun kann, eine Studie soll diese Fragen nun klären.

Studie soll Aufschluss über Belastung geben

Der Leiter der Umweltabteilung in der Landesregierung, Harald Tschabuschnig, bestätigte, dass auch Kärntens Gewässer belastet seien: „Wir haben Mikroplastik auch in den Kärntner Bächen und Flüssen.“ Die Mikroplastik-Teile in den Gewässern stamme aus Hygieneartikeln, Kosmetik und Reinigungsartikel. „Wir fordern deswegen schon seit Längerem ein Verbot des Mikroplastiks in Produkten.“ Ein Mikroplastik-Verbot könnte allerdings nur von der EU kommen.

Mikroplastik

Als Mikroplastik bezeichnet man Teilchen unter fünf Millimetern. Einige werden bewusst Artikeln (Windeln, Shampoos, Zahnpasta etc.) zugesetzt, andere entstehen durch den Zerfall von Kunststoffprodukten und auch beim Waschen von synthetischen Textilien oder Reifenabrieb.

Im Wasser fungiert Mikroplastik als Magnet: es bindet sich an fettliebende Giftstoffe und landet in den Mägen von Wasservögeln, Fischen und schließlich wieder auf unseren Tellern. Heimische Fische sollen laut Umweltabteilung noch nicht belastet sein.

Eine Studie könnte Aufschluss über die exakte Belastung bringen, sagt Tschabuschnig. Dagegen vorgehen könne man aber nur EU-weit: „Solche Verbote kann man natürlich nur überregional durchführen.“ Die Studie soll aber auch Bewusstsein schaffen, denn am Ende liegt es am Konsumenten, Produkte mit Mikroplastik zu vermeiden.

Bevölkerung zu Mülltrennung mahnen

Immer öfter wird bemerkt, dass die Seen, Seeufer und überhaupt die Landschaft vermüllt werde, so Tschabuschnig. Abfälle würden einfach weggeworfen: „Wir verstehen das überhaupt nicht, weil Kärnten die beste Infrastruktur für die Müllsammlung hat. Wichtig wäre es, an die Bevölkerung zu appellieren, Dinge nicht einfach achtlos wegzuwerfen.“ Strafen gebe es, sagte Tschabuschnig, aber natürlich stelle sich auch die Frage der Kontrollen.

Kläranlagen sollen geprüft werden

Eine weitere Forderung des FPÖ-Klubs betrifft die Kärntner Kläranlagen: Die Studie soll sich auch mit der Frage beschäftigen, ob sich Mikroplastik dort herausfiltern lässt. Das Thema wird die Landespolitik weiter beschäftigen, im nächsten Landtagsausschuss für Wasserwirtschaft sollen Experten zu Wort kommen.

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