Bundespräsident adelt Mathe-Genies

Die „Sub-auspiciis-Promotion“ ist die höchstmögliche Auszeichnung für Studenten. Die Kärntner Ausnahme-Mathematiker Benjamin Hackl und Christian Niemetz erhielten diese Auszeichnung am Dienstag von Bundespräsident Alexander van der Bellen.

Voraussetzung für eine „Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ sind unter anderem der Abschluss aller Oberstufenklassen mit „ausgezeichnetem Erfolg“, die Ablegung der Matura mit „Auszeichnung“, sowie die Beurteilung sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit „sehr gut“. Seit 1952 erhielten diese Promotion erst 1.150 Personen in Österreich.

Bundespräsident van der Bellen Besuch Lob Promotion Sub auspiciis

ORF

Christian Niemetz (links) und Benjamin Hackl (rechts) mit Van der Bellen

Die doppelte Promotion fand am Dienstag an der Alpen Adria Universität Klagenfurt statt. Der Bundespräsident steckte Benjamin Hackl und Christian Niemetz die Ehrenringe „Sub auspiciis Praesidentis rei publicae“ an. Zum zweiten Mal war Van der Bellen Schirmherr einer Sub-auspiciis-Promotion in Klagenfurt. „Das zeigt, dass hier hochbegabte Leute anzutreffen sind“, sagte er. „Damit man so eine Promotion erlebt, bedarf es der richtigen Mischung aus Intelligenz, Begabung, Disziplin, Phantasie und Intuition, gepaart mit Neugier“.

Niemetz: Viele Berufsmöglichkeiten

Niemetz, 1980 in Klagenfurt geboren, maturierte wie Hackl in Viktring. Nach dem Schulabschluss studierte er zuerst Musik in Wien und trat als Musiker auch auf. 2005 kehrte er nach Klagenfurt zurück und begann das Diplomstudium Mathematik. Das Doktorratsstudium absolvierte der Klagenfurter Unternehmer nebenbei. Sein Tipp für Studierende: „Man muss nur konsequent sein, dass hat weniger mit Intelligenz zu tun. Man muss halt an einem Thema über einen längeren Zeitraum mit Energie dranbleiben.“

Promotion sub auspiciis Hackl Christian Niemetz

aau/Müller

Anschließend arbeitete er einige Jahre im Bankensektor sowie als Unternehmensberater und machte sich selbstständig. Seine Dissertation mit dem Titel „Statistische Versuchsplanung und Prozessoptimierung mit Anwendungen in der Dekorpapierindustrie“ widmete er seinem bereits verstorbenen Vater. Er nutzte seine Ansprache, um Mathematik-Studierende in ihrer Wahl zu bestärken, das Studium eröffne heute immer vielfältigere Berufsmöglichkeiten.

Master-Studium mit 20 abgeschlossen

Hackl wurde 1994 in Wolfsberg geboren. Bereits während der Schulzeit besuchte er erste Lehrveranstaltungen an der Universität im Rahmen eines Begabtenförderungsprogramms. Im Alter von 20 Jahren schloss er sein Masterstudium ab, anschließend folgte das Doktoratsstudium. Der 24-jährige Hackl ist damit der jüngste Doktorratsabsolvent der Universität Klagenfurt. Sein Erfolgsrezept: „Es braucht nur die Liebe zum Fachgebiet.“ Und in der Anfangsphase brauche es vielleicht etwas Ausdauervermögen.

Universtät Jüngster Doktor Benjamin Hackl

aau/Röttl

Seine Doktorarbeit mit dem Titel „Asymptotic Analysis of Shape Parameters of Trees and Lattice Paths“ widmet sich der analytischen Kombinatorik. Nach seiner Ehrung dankte Hackl seiner Familie, Freunden und Lehrenden. „Ich bin sehr stolz, ein Kind dieser jungen und aufstrebenden Universität zu sein.“ Benjamin Hackl bleibt vorerst der Universität erhalten und wird die nächsten Jahre am Institut für Mathematik arbeiten.

Bundespräsident lobt Kärntner Entwicklung

Bei seinem Kärnten-Tag besuchte Van der Bellen am Dienstag auch die Landesregierung. Er dankte den Einsatzkräfte für ihre Arbeit während der Unwetterkatastrophe und lobte auch die Entwicklung Kärntens: „Kärnten konnte den Hypo-Herausforderung überstehen und bewegt sich jetzt in ruhigere Gewässer.“ Auch die wirtschaftliche Entwicklung sei gut, so sei die Firma Infineon in Villach eines der innovativsten Unternehmen Europas. Die Großinvestition der Firma in den Standort Kärnten zeige das Vertrauen in die Zukunft des Landes.

Bundespräsident van der Bellen Besuch Lob Promotion Sub auspiciis

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Winterlicher Empfang für den Bundespräsidenten

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