Großübung für langen Stromausfall

Noch bis Donnerstag wird das Szenario eines länger andauernden Stromausfalls in den Bezirken St. Veit, Wolfsberg, Klagenfurt-Land und in Klagenfurt selbst geübt. Die Übungsleitung übernimmt der Landeskrisenstab.

Die Übungsannahme: Es ist ein kalter Februar mit starken Schneefällen und plötzlich fällt der Strom aus, europaweit und für länger. Ein solcher Blackout ist das Szenario, das bei einer dreitägigen Katastrophenschutzübung von insgesamt fast 120 Teilnehmenden bewältigt werden muss. Erstmals gibt es eine solche Übung in drei Bezirken und einem Magistrat gleichzeitig: St. Veit, Wolfsberg, Klagenfurt-Land und die Landeshauptstadt Klagenfurt richteten Bezirkskrisenstäbe ein. Der von mehreren Experten unterstützte Landeskrisenstab fungiert gleichzeitig als Übungsleitung.

Blackout Übung Stromausfall

ORF/Peter Matha

Die Übung soll so realistisch wie möglich ablaufen

Kommunikation zwischen Behörden wichtig

Der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes, Markus Hudobnik, sagte zur Großübung, man habe in der jüngsten Vergangenheit beim Hochwasser gesehen, wie wichtig es sei, wenn mehrere Bezirke miteinander üben: „Wichtig ist die Kommunikation von den Gemeinden zu den Bezirken bis zum Landeskrisenstab, um Maßnahmen umsetzen zu können.“ Bei einem Stromausfall im Winter falle die Heizung aus, es komme Lebensmittelknappheit dazu, die Bevölkerung müsse Medikamente und Transporte in Krankenhäuser bekommen. Die Hauptfragen seien, wie komme man zu Treibstoff und zu Lebensmitteln, so Hudobnik.

Der Verkehr wird binnen weniger Stunden eingeschränkt, es kann kein Sprit gezapft werden: „Das Wichtigste ist, dass die Einsatzkräfte versorgt sind, die für die Bevölkerung da sind. Im städtischen Bereich sollen die Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gebracht werden.“ Aus Erfahrung wisse man, dass die ÖBB noch ca. vier Stunden nach einem Stromausfall fahren können.

Gemeinden für Notquartiere zuständig

Die Bevölkerung müsse wissen, dass die Gemeinde erster Ansprechpartner sei, so der Katastrophenschutzbeauftragte. Die Gemeinden müssen sich darum kümmern, dass Notquartiere etwa in Schulen und Sporthallen eingerichtet werden. Dort müsse es auch ärztliche und medikamentöse Versorgung geben. Ob es zu Chaos oder Plünderungen komme, hänge von der Dauer des Blackouts ab. Auch bei der Übung sei man im Stress und versuche, so realistisch wie möglich zu arbeiten. Nach der Übung soll ein Alarmplan erstellt werden. Am Nachmittag wird das Regierungsgebäude der Landesregierung evakuiert und der Strom abgeschaltet.