Nicht alle Schäden durch Versicherung abgedeckt

Noch ist nicht genau abzuschätzen, wie hoch die Schäden sind, die das Unwetter der vergangenen Tage angerichtet hat. So viel steht fest, es wird ein mehrstelliger Millionenbetrag sein, ebenfalls steht fest, dass Betroffene auf einem Teil ihrer Schäden sitzenbleiben.

Die genaue Schadenssumme werde sicherlich erst in ein paar Wochen feststehen, sagt Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ). Auch wenn in einigen Gemeinden die Kommissionen, die die Schäden erheben, bereits ihre Arbeit aufgenommen haben.

Unterstützungen über Nothilfswerk

Unterstützung für die Unwetteropfer gibt es aus dem Katastrophenfonds und über das Nothilfswerk. „Die Menschen können sich darauf verlassen, dass wir mit verschiedenen Hilfsmitteln zur Verfügung stehen. Beispielsweise haben wir für private Schäden das Kärntner Nothilfswerk, wo die Menschen am Gemeindeamt ihre Schäden geltend machen können. Dann bekommen sie für die Wiederherstellung die Mittel bereitgestellt“, so Fellner.

Katastrophenfonds für Schäden an Infrastruktur

Für Schäden an der öffentlichen Infrastruktur wird der Katastrophenfonds des Landes verwendet. „Die Menschen brauchen sich keine Sorgen machen, ob das jetzt gut dotiert ist oder nicht, weil wir bei jedem Akt, der positiv erledigt wird, die Mittel immer aufstellen müssen“, so Fellner. Wie das im konkreten Fall passieren soll, wird auch Thema in der Regierungssitzung am kommenden Dienstag sein, so Fellner.

Sturmschäden in der Regel gedeckt

Trotz der Hilfszusagen der öffentlichen Hand werden die Betroffenen ihre Schäden aber keinesfalls zu 100 Prozent zurückerhalten. Wie das Beispiel Afritz nach der Murenkatastrophe zeigte, wird etwa die Hälfte des Schadens abgegolten. Die Kärntner Versicherungen errechneten nach den Unwettern der letzten Tage bereits eine erste Schadenssumme, sagt Gerhard Schöffmann von der Landesverischerung. „Ich denke, dass der versicherte Schaden in einem Bereich von circa 30 bis 50 Millionen Euro liegt. Genaueres kann man noch nicht sagen.“

Diese Summe bezieht sich jedoch nur auf die Schäden, für die eine Versicherung abgeschlossen worden ist. „Grundsätzlich finden solche Schäden in der Sturmschadensversicherung ihre Deckung. Also alle Schäden, die durch den Sturm selbst ausgelöst wurden wie beispielsweise abgedeckte Dächer oder heruntergefallene Ziegel. Diese werden in aller Regel zur Gänze ersetzt. Hier haben wir eine sehr gute Durchversicherung“, so Schöffmann.

Für Schäden großteils selbst aufkommen

Naturkatastrophen wie Hochwasser sind hingegen nur sehr eingeschränkt gedeckt. „Hier kann man von Maximalentschädigungen pro Einfamilienhaus von 10.000 bis 15.000 Euro ausgehen. Das heißt im Klartext, dass ein Hausbesitzer für den größten Teil des Schadens selbst aufkommen muss“, so Schöffmann.

Eine höhere Entschädigung durch die Versicherung gebe es nicht, auch durch höhere Prämien nicht, weil die Vesicherungen diese Risiken nicht decken könnten. Der einzige Ausweg wäre eine Pflichtversicherung angebunden an die Feuerversicherung für derartige Schäden. Ein Konzept der Versicherungswirtschaft dafür gebe es bereits seit Jahren, liege aber unbearbeitet in der Schublade der zuständigen Ministerien, sagt Schöffmann.