Auto „tauchte“ nach 49 Jahren wieder auf

Nicht schlecht hat ein Aufsichtsfischer gestaunt, als er am Montag in der aufgrund der Hochwassergefahr für Lavamünd abgelassenen Drau ein Auto entdeckte. Er meldete seinen Fund den Einsatzkräften, die Erhebungen förderten Kurioses zutage.

Seit dem Jahr 1969 lag das Auto, ein Puch 500 mit alten schwarzen österreichischen Kennzeichen bereits in der Drau, gut 500 Meter von der Brücke bei Völkermarkt entfernt. Aufsichtsfischer Felix Kosche fiel das Fahrzeug am Montagnachmittag in der wegen der Hochwassergefahr der letzten Tage abgelassenen Drau auf. Es steckte fest im Schlamm. Nur das Heck war sichtbar - dieses ist über und über mit Muscheln zugewachsen.

Nach dem Fund rief der Aufsichtsfischer die Einsatzkräfte, die Freiwillige Feuerwehr Völkermarkt rückte an und barg das Fahrzeug. Die Recherchen der Polizei ergaben schließlich, dass das Fahrzeug vor 49 Jahren in Diex gestohlen wurde. Das Auto gehörte Sofie Magnet. Für die damals 20-Jährige war es das erste Auto ihres Lebens. Nur ein halbes Jahr nachdem sie es bekommen hatte, wurde ihr das Auto jedoch gestohlen.

„Nach 49 Jahren sehe ich jetzt meinen Puch 500 in Grün voll mit Algen bewachsen. Man sieht schon noch Teile, an die ich mich erinnern kann. Vor allem das Fahrgestell ist noch ziemlich original“, so Magnet. „Fahren kann ich damit natürlich nicht mehr, das ist sehr schade.“

Magnet: „Es kommt mir vor, wie letzte Woche“

Der Dieb des Fahrzeuges war damals schnell ausgeforscht, er stammte aus Völkermarkt. Sofie Magnet erinnert sich an den Tag, an dem das Auto gestohlen wurde: „Es kommt mir vor, als wäre es vor einer Woche gewesen. Es war ja ein Völkermarkter, damals hat es sehr starkt geregnet und der Mann hat versucht Autos zu stoppen. Da niemand anhielt, ist er irgendwann bei meinem Auto in Diex vorbeigekommen. Er hat nur über die Seitenscheibe hingreifen brauchen und das Auto über den Knopf öffnen und dann ist er weggefahren“, so Magnet.+

Dieb wollte nicht sagen, wo das Auto ist

Für den Diebstahl wurde der Mann sogar belangt, musste Sofie Magnet Schadenersatz zahlen. Kurioserweise wollte der Mann jedoch bis zu seinem Tod den Diebstahl weder zugeben noch Angaben darüber machen, wo das Auto hinkam. Mit dem Fund kann dieser Fall nun also nach 49 Jahren endgültig zu den Akten gelegt werden. Das Auto bekommt jetzt wahrscheinlich einen speziellen Platz. „Anscheinend kommt das Auto in ein Museum, das war der letzte Stand“, freut sich Sofie Magnet.