Noch keine Entspannung in Lavamünd

Es war knapp, doch Lavamünd ist Montagnacht dem befürchteten Hochwasser entkommen. Eine offizielle Entwarnung gibt es aber noch nicht, denn der Wasserpegel der Drau steigt wieder an.

Noch dominieren die Hochwassersperren das Ortsbild, doch der Ortskern blieb Montagnacht vom Hochwasser verschont. Doch es war knapp: Die Drau stieg bis an Ufermauern an, das Wasser schwappte aber nicht über. Die Befürchtungen waren groß, dass Lavamünd wieder - wie schon vor sechs Jahren - ein verheerendes Hochwasser heimsucht - mehr dazu in Bangen und Hoffen in Lavamünd. Hektisch wurden in den letzten Tagen deswegen Schutzmaßnahmen getroffen. Mit Erfolg. „Lavamünd ist in dieser Nacht mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte der Lavamünder Bürgermeister Josef Ruthard.

Lavamünd Hochwasser Drohne

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Lavamünd Dienstagvormittag

Nach jüngsten Prognosen soll der Pegel der Drau in Unterkärnten wieder steigen. Die Zivilschutzwarnung bleibt damit aufrecht. „Wir versuchen die Hochwasserspitzen in Kooperation mit dem Verbund so lange zu drosseln, dass es nicht zu Überflutungen kommt“, sagte Bezirkshauptmann Georg Fejan. Angesichts der Prognosen seien Überflutungen, vor allem am Drauspitz, nicht ganz ausgeschlossen. Der höchste Wasserpegel wird gegen Mitternacht erwartet.

Hochwasser wird zurückgehalten

Robert Zechner vom Verbund sagte, seit Montagnacht sei man dabei, die Hochwasserspitze für Lavamünd zurückzuhalten. Das Wasser werde im Stausee Völkermarkt gepuffert: „Wir geben derzeit ca. 1.550 Kubikmeter Wasser pro Sekunde nach Lavamünd weiter, damit sind keine größeren Schäden zu erwarten.“ Nun müsse man abwarten, „es gibt aber noch Spielraum im Stausee.“

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In Lavamünd schien am Vormittag wieder die Sonne

Der Kraftwerksbetreiber Verbund sieht sich in seiner Vorgehensweise bestätigt, beim Hochwasser vor sechs Jahren sei das aber wegen der kurzen Vorlaufzeit nicht möglich gewesen. Zechner: „Damals gab es keine Prognose für ein so starkes Hochwasser.“

Evakuierungen bleiben aufrecht

Nun ist man bemüht, langsam wieder zur Normalität zurückzukehren. Hannes Kienberger von der Feuerwehr Lavamünd: „Wir werden demnächst bei den Wohnhäusern die Barrikaden teilweise öffnen und in den Kellern mit Pumparbeiten beginnen.“ Am Montag wurden am Drauspitz einige Häuser evakuiert, 65 Menschen mussten ihr Heim verlassen. Laut Bezirkshauptmann können sie wohl erst am Mittwoch in ihre Wohnungen zurück.

Live-Reportage aus Lavamünd: „Lage unter Kontrolle“

ORF-Reporter Marco Mursteiner berichtete live aus Lavamünd.

Langwierige Aufräumarbeiten

Dennoch werden die Aufräumarbeiten noch lange dauern. Denn auch der Sturm verursachte Montagnacht im Raum Lavamünd einige Schäden. „Vom Berg kommen die Menschen teilweise nicht mehr herunter, weil Bäume durcheinander liegen", so Kienberger. Für die Aufräumarbeiten müssen nun weitere Einsatzkräfte angefordert werden“, so Kienberger.

Bad Eisenkappel

Entspannung gibt es auch in Bad Eisenkappel. Das Hochwasser ist rückläufig, die Situation habe sich entspannt, hieß es von der Feuerwehr. Eine Zufahrt sei derzeit über die Seitentäler möglich.

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