Große Schäden im Raum Ferlach durch Orkan

Orkane mit Böen bis zu 130 Kilometer pro Stunde sind am Sonntag über Ferlach hinweggefegt. Aus der Gemeinde werden große Schäden gemeldet. Die Bürger sollen aus Sicherheitsgründen im Haus bleiben.

In Ferlach taten in der Nacht auf Sonntag viele Menschen kein Auge zu - zu groß war die Angst vor Sturmereignissen seit das Sturmtief Yves vor wenigen Monaten enorme Schäden in der Stadt anrichtete. Auch führten Orkanböen mit bis zu 130 Kilometer pro Stunden dazu.

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Dieter Arbeiter

Dieses Wirtschaftsgebäude wurde von den starken Windböen großteils abgedeckt.

Zahlreiche Gebäude beschädigt

Besonders betroffen ist die Ortschaft Unterbergen in Ferlach, wo etliche Häuser abgedeckt wurden, darunter auch ein großes Stallgebäude. Stefan Wernig von der Feuerwehr Unterbergen sagte, die Sturmböen hätten den Einsatz erschwert: „Wir mussten schauen, dass wir die Zufahrtswege sperren, dass keiner auf die herumfliegenden Teile fährt.“

Insgesamt wurden in Ferlach mehr als 40 Häuser oder Hütten zum Teil schwer beschädigt, auch der Stall von Reinhold Wernig: „Es machte einen großen Krach und die Teile wurden mit einer enormen Wucht auf die Straße geschleudert. Dann ist systematisch immer ein Drittel nachgekommen.“ Verletzt wurde niemand, ein Feuerwehrauto wurde allerdings von einem umstürzenden Baum getroffen und beschädigt.

Bevölkerung soll wenn möglich zu Hause bleiben

Die Ferlacher Bevölkerung wurde von der Stadtregierung angehalten, in ihren Häusern zu bleiben und nicht unbedingt notwendige Fahrten mit dem Auto zu vermeiden. Zu gefährlich sei die Situation, von herunterfallenden Ästen oder Dachziegeln getroffen zu werden.

400 Haushalte ohne Strom

Durch den Sturm umstürzende Bäume wurden auch etliche Stromleitungen gekappt. In der Früh waren mehr als 1.400 Haushalte im Großraum Ferlach unversorgt, zu Redaktionsschluss waren immer noch 400 Haushalte ohne Strom, darunter auch die Ortschaft Vellach. Die Monteure der Kelag stehen seit den Morgenstunden im Dauereinsatz. Es sei aber nicht möglich, zu jeder kaputten Stromleitung vorzudringen. Etliche Straßen im Sturmgebiet waren wegen umgestürzter Bäume unpassierbar.

Die Loiblpassbundesstraße (B 91) zwischen Kirschentheuer und Unterbergen, sowie mehrere Gemeindestraßen wurden komplett gesperrt. In St. Jakob im Rosental (Bezirk Villach Land) musste die Feuerwehr ebenfalls wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Eine Gemeindestraße musste gesperrt werden.

Auch die Seebergstraße (B 82) zwischen Vellach und dem Seebergsattel (Bezirk Völkermarkt) blockierten umgestürzte Bäume. Die FF Bad Eisenkappel und Rechberg beseitigten ca. 15 Bäume, Äste sowie Geröll und Steine. Auch die Wasserversorgung war im betroffenen Gebiet teilweise unterbrochen.

Das gesamte Schadensausmaß lässt sich laut dem Klagenfurter Bezirkshauptmann Johannes Leitner noch nicht abschätzen: „Es ist ein Erkundungsflug notwendig, der aber heute aufgrund der Böen noch nicht möglich war. Wir müssen abwarten, um Genaueres sagen zu können. Die Schäden sind aber sicher beträchtlich.“

Krisenstab tagt

Kärnten bereitet sich auf ein bis zu 100-jährliches Hochwasser vor. Sonntagvormittag tagte der Krisenstab des Landes. Behörden und Einsatzorganisationen sind in Alarmbereitschaft. Der Schwerpunkt der Ereignisse wird für Montag und Dienstag erwartet - mehr dazu in Krisenstab des Landes tagt (kaernten.ORF.at; 28.10.18).

Krisenstab LAWZ

LPD

Krisenstab im Kärntner Landesfeuerwehrkommando

Um die Schäden - vor allem in Lavamünd - möglichst gering zu halten, wurden die Pegelstände an der Drau abgesenkt. Die Boote beim Völkermarkter Stausee liegen mittlerweile auf dem Trockenen.

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