Expertentagung zu Bahnlärm am Wörthersee
Anrainer entlang der Bahnstrecke im Kärntner Zentralraum fordern schon lange einen besseren Lärmschutz. Das Thema wird mit Fertigstellung der Koralmbahn in acht Jahren an Brisanz gewinnen, weil eine Erhöhung der Frequenz befürchtet wird. Etliche Schutzvarianten wurden am Freitag in Pörtschach mit Experten diskutiert.
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Furcht vor Lärm bei Anrainern
Wie könnte der Bahnlärm entlang des Wörthersees erträglich gemacht werden war eine der Fragen, die die Anrainer während der Expertentagung im Pörtschacher Congress Center beantwortet haben wollten. Die Bürgerinitiativen fürchten, dass künftig „alle vier Minuten ein Güterzug durchdonnert“. Mit Unterschriften unterlegten sie ihre Forderung nach besserem Lärmschutz.
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Christoph Neuscheller von der Bürgerinitiative Stopp den Bahnlärm sagte, das sei dann nicht mehr nur lästig, das sei dann schlichtweg „Körperverletzung an der Bevölkerung“ und auch das Aus für viele Tourismusbetriebe entlang der Bahnstrecke.
ÖBB: Maximal 217 Züge täglich
Für die Zuhörer gab es viele technische Details und eine Prognose der ÖBB: 217 Züge - und nicht mehr - würden täglich nach Eröffnung der Koralmbahn fahren. Die ÖBB versprachen auch glattere und damit leisere Gleise und neue Flüsterbremsen für Güterzüge. Karl Hohenberger von der ÖBB-Infrastruktur sagte, die ÖBB seien dabei, alle Bremssysteme bei den Güterzügen umzurüsten: „Es ist zu erwarten, dass bis zur Inbetriebnahme der Koralmbahn der Großteil unserer Güterwaggons auf leise Bremssohlen umgerüstet sein wird und wesentlich leiser ist als die heutigen Waggons.“
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In den Gemeinden werde derzeit der Lärmschutz überprüft und wenn nötig verbessert, hieß es bei der Tagung, Land und Gemeinden müssen mitzahlen. Außerdem bekommen Anrainer den Einbau von Schallschutzfenstern gefördert. Die helfen aber nicht viel, wenn man Lüften möchte, meinte ein Teilnehmer.
Kärnten drängt auf Bahntrasse für Güterverkehr
Gleichzeitig drängt Kärnten auf den Bau einer eigenen Bahntrasse für den Güterverkehr im Zentralraum, ein langfristiges Projekt. Verkehrslandesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP) sagte, es gebe einen Termin bei Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ). „Wir müssen die Planungen in Gang bringen. Wir werden versuchen, in der Regierung eine Petition zustande zu bringen, um die Wichtigkeit für ganz Kärnten hervorzustreichen und noch einmal Druck auf den Bund aus zu üben.“
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Eine Einhausung der bestehenden Wörthersee-Strecke, wie sie einige Anrainer fordern, ist nicht machbar, hieß es von den ÖBB.