Anzeige FPÖ gegen Autor Winkler verworfen

Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat eine Anzeige der FPÖ gegen den Schriftsteller Josef Winkler verworfen, wie Winklers Anwalt Richard Soyer bekanntgegeben hat. Die FPÖ ortete in einer Festrede Winklers üble Nachrede, Beleidigung und Verhetzung.

Winkler hatte in seiner Rede unter anderem die Errichtung des Wörthersee Stadions und die Verfehlungen um die Hypo gegeißelt und war schließlich bei der FPÖ und speziell bei Ex-Landeshauptmann Jörg Haider gelandet. Dabei wiederholte Winkler seine Forderung aus dem Jahr 2009, die Urne Haiders in eine Gefängniszelle zu verlegen. Die FPÖ bezeichnete ihn darauf als „linken Hassprediger“ und erstattete Anzeige - mehr dazu in FPÖ zeigt Autor Winkler wegen Rede an (kaernten.ORF.at; 26.4.2018).

Ausschnitt Winkler-Rede

Anlässlich des Festakts zum 500-Jahre-Jubiläum Klagenfurts hielt Winkler eine Rede. Der Text der Rede war vorab bekannt.

Anwalt: Muss sich literarischem Diskurs stellen

Diese habe sich, so Anwalt Soyer in einer Aussendung seiner Kanzlei, als gänzlich haltlos und ohne jede rechtliche Substanz erwiesen. Die Kritik des Büchner-Preisträgers begründete laut dem Anwalt nicht einmal einen Anfangsverdacht. Die Anzeige sei zurückgelegt worden und die Entscheidung rechtskräftig.

Soyer meinte, die FPÖ sei nicht für zimperliche Sprache bekannt, falle aber regelmäßig durch besondere Wehleidigkeit auf. Die Entscheidung der Justiz sei ein klares Signal: „Politische Kritik und Aufzeigen politischer Verantwortung sind keine Straftaten. Wer an Politik teilnimmt, muss sich dem kritisch-öffentlichen, erst recht literarischen Diskurs stellen.“

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