Schutzstatus des Wolfs soll gesenkt werden

Ein geringerer Schutzstatus für den Wolf, dafür hat sich am Dienstag einstimmig der zuständige Landtagsausschuss ausgesprochen. Mit dem Kärntner Beschluss will man erreichen, dass der Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene gesenkt wird.

Seit Monaten sorgt der Wolf in Kärnten bei Landwirten, Jägern und Politik für Aufregung. Die Landwirte befürchten eine Rückkehr des Wolfs und Schäden für das Nutzvieh - auch wenn bislang nur ein Wolf mittels DNA-Test nachgewiesen worden ist.

Da der Wolf streng geschützt ist, kann man derzeit keine Schutzmaßnahmen für Nutztiere treffen. Am Dienstag war der Wolf deswegen auf Antrag der FPÖ Thema im Landtagsausschuss für den ländlichen Raum und Infrastruktur. Auch Vertreter der Jägerschaft, der Landwirtschaftskammer, der Almwirtschaft und von Tierschutzorganisationen kamen zu Wort.

EU soll Schutzstatus senken

Letztlich stimmten alle im Ausschuss vertretenen Parteien für den Antrag, sich für die Senkung des Schutzstatus’ einzusetzen. Der Antrag des Ausschusses wandert nun in den Landtag und von dort in die Bundesregierung. Geändert werden kann der Schutzstatus des Wolfes jedoch nur auf EU-Ebene. Mit dem Kärntner Beschluss will man erreichen, dass der Wolf in der Fauna Flora-Richtlinie der EU aus dem Anhang IV (höchster Schutzstatus) in den Anhang V gestuft wird.

„Wir müssen auch einen Schulterschluss mit den anderen Bundesländern erreichen“, sagte Ausschussobmann und ÖVP-Landtagsabgeordneter Ferdinand Hueter. „Damit können wir geschlossen an Brüssel herantreten, um die Senkung des Schutzstatus für das gesamte Bundesgebiet zu erreichen.“

Hueter: Almwirtschaft und Wolf sind unvereinbar

Landwirte und ihre Herden müssten vor dem Wolf geschützt werden, sagte Hueter. Almwirtschaft und Wolf seien unvereinbar: „Eine intakte Kulturlandschaft ist ohne intakte Weidewirtschaft nicht möglich“. Nur durch eine Senkung des Schutzstatus sei es möglich, für Kärnten Managementpläne, die auch eine Entnahme möglich machen, zu erstellen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diesen Schritt zu setzen.“ Das Problem mit dem Wolf in Kärnten sei noch nicht so akut, wie etwa in Deutschland oder Frankreich. „Mit einer rechtzeitigen Senkung des Schutzstatus erreichen wir, dass es in Österreich und auch in Kärnten nie zu großen Problemen kommt.“

Möglich ist derzeit, „Problemwölfe“, die zum Beispiel einem Hof sehr nahe kommen, zu verjagen. Dazu können unter anderem Gummi-Patronen benutzt werden.

FPÖ: Rechtzeitig vorsorgen

Zwar gebe es in Kärnten derzeit kein Problem mit dem Wolf, „wir müssen aber vorsorgen“, sagte auch FPÖ-Landtagsabgeordneter Harald Trettenbrein. In Deutschland sei die Rückkehr des Wolfes verschlafen worden, „jetzt haben sie ein Riesenproblem.“ Durch eine Senkung des Schutzstatus wäre eine maßvolle Regulierung in gewissen Fällen möglich, sagte auch FPÖ-Obmann Gernot Darmann in einer Aussendung. Die EU müsse den Regionen einen Spielraum einräumen, um die Almwirtschaft zu schützen.

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