Vollausbau Karawankentunnel gestartet
Zum feierlichen Tunnelanschlag am Dienstag direkt vor dem neuen Nordportal in St. Jakob im Rosental kamen zahlreiche Gäste auch aus Slowenien. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, es sei ein echter Freudentag, denn durch die langen Staus an beiden Enden des Tunnels wurden die Nerven der Autofahrer strapaziert. Auch für die Wirtschaft sei der Bau ein enormer Impuls.
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Slowenien will Termine trotz Einsprüchen einhalten
Der Vorstandsdirektor der slowenischen DARS, Tomaz Vidic sagte, er freue sich über den Baubeginn in Österreich. In Slowenien hätten drei unterlegene Bieter Einspruch gegen die Vergabe erhoben. Dennoch werde man alles tun, um möglichst bald mit dem Bau beginnen zu können - mehr dazu in Karawankentunnel: Bau zweiter Röhre verzögert.
Bei der Feier hieß es, zu den Einsprüche werde es zumindest bis November eine Entscheidung geben. „Wir könnten den Vertrag dann im Dezember unterschreiben und würden nur wenige Monate verlieren und würden damit noch alle Termine einhalten“, sagte Vidic.
Anstich für die zweite Tunnelröhre
Am Dienstag erfolgte der offizielle Anstich für die zweite Tunnelröhre und den Vollausbau des Karawankentunnels. Vorarbeiten gab es bereits im Jahr 2015.
Für ASFINAG-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer ist der Vollausbau ein Meilenstein, er bringe mehr Verkehrssicherheit und beende die langen Wartezeiten.
Kärntner Seite nach Plan
Auf Kärntner Seite laufe alles plangemäß: 56 Prozent des Tunnels oder 4,4 Kilometer werden im Auftrag der ASFINAG errichtet. Bis 2022 läuft der Ausbruch der fast acht Kilometer langen neuen Röhre, danach folgt der Innenausbau des Tunnels. Die Verkehrsfreigabe der zweiten Tunnelröhre ist für das Frühjahr 2024 geplant, anschließend erfolgt die Sanierung der alten Tunnelröhre.
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Sollte alles nach Plan verlaufen, dann gibt es Anfang 2026 „grünes Licht" für den Karawankentunnel und damit das Ende des Gegenverkehrs. Die ASFINAG investiert in den Vollausbau des Karawankentunnels 190 Millionen Euro.
Tunnelarbeiten werden gleich begonnen
Mit den Arbeiten auf österreichischer Seite wurde direkt im Anschluss an den Tunnelanschlag begonnen. Damit die acht Kilometer lange Röhre möglichst problemfrei aus dem Berg heraus gebrochen werden kann, seien umfangreiche geologische Voruntersuchungen durchgeführt worden.
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Für die Autofahrer soll sich nach der Fertigstellung vieles verbessern. Die langen Wartezeiten bei der Fahrt in den Süden werden dann Geschichte sein. Derzeit stößt der Karawankentunnel im Urlauberreiseverkehr mit 32.000 Fahrzeugen pro Tag an seine Kapazitätsgrenzen.
Sicherheit wird erhöht
Der zweite Tunnel und die Sanierung der 1991 in Betrieb genommenen Bestandsröhre soll auch die Sicherheit auf der Strecke deutlich erhöhen. Zum einen fällt der Gegenverkehr weg, hinzu kommen eine lückenlose Videoüberwachung und Tunnel-Detektoren, die bei Auffälligkeiten wie stehenden Fahrzeugen oder Rauch sofort Alarm schlagen.
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Verkehr wird auf Knopfdruck umgeleitet
Sollte es in einer der Röhren tatsächlich zu einem Unfall oder einer anderen Störung kommen, kann die zweite Tunnelröhre auf Knopfdruck wieder für den Gegenverkehr freigeschaltet werden: vollautomatische Mittelstreifen-Überleitsysteme sollen lange Staus nach dem Vollausbau verhindern. Einschränkungen auf den bestehenden Verkehr werden die Bauarbeiten laut ASFINAG nicht haben.