Plädoyer für Zusammenarbeit und Versöhnung

Die Kärntner Konsensgruppe hat am Sonntag ein Friedenstreffen für Kärnten, Friaul und Slowenien in Arnoldstein veranstaltet. Höhepunkt war die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung für Frieden und Versöhnung im Alpen Adria Raum.

Am Schnittpunkt dreier Kulturen, im Dreiländereck, wurde dem Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. Das Friedenstreffen in der Klosterruine Arnoldstein soll ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft für Versöhnung und nachhaltige Zusammenarbeit darstellen. „Frieden ist immer mehr als bloß die Abwesenheit von Krieg. Wirklicher Frieden ist kein fixer Zustand, denn man ein für alle Mal erreichen kann. Wir wollen aus der leidvollen Geschichte lernen und uns aktiv für eine Kultur des Friedens, der Zusammenarbeit und der Akzeptanz der verschiedene Sprachen und Kulturen einsetzen“, sagte Josef Feldner vom Kärntner Heimatdienst in seiner Ansprache.

Friedenstreffen Arnoldstein Unterzeichnung Erklärung

Fritz Press

Richtungsweisendes Signal an Politik

Höhepunkt des Treffens war die Unterzeichnung der gemeinsam verfassten Erklärung der Kärntner Konsensgruppe, des Heimatdienstes und des Kanaltaler Kulturvereins. Die Erklärung wird auch für die Politik als richtungsweisendes Signal verstanden. „Es zeigt, dass nicht nur die Politik Verantwortung trägt, sondern auch die zivile Gesellschaft. Auch Organisationen, die in der Vergangenheit kontroversielle Standpunkte eingenommen haben, sind bereit dieses gemeinsame Europa zu leben“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Friedenstreffen Arnoldstein Unterzeichnung Erklärung

ORF

Josef Feldner (Kärntner Heimatdienst), Alfredo Sandrini (Kanaltaler Kulturverein) und Marjan Sturm (Zentralverband slowenischer Organisationen) unterzeichneten die Erklärung (v.l.n.r.)

Dialog und Kooperation als einzige Alternative

Die Erklärung des Friedenstreffens soll laut Kaiser im Kärntner Landtag eingebracht und dort beschlossen werden. 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sei das friedliche Zusammenleben im Dreiländereck Kärnten, Friaul und Slowenien vorbildhaft für Europa. „Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass wir in einer Region leben, in der wir Kriege miteinander geführt haben, wo Bestialitäten stattgefunden haben. Wir wollen das nicht wegleugnen, sondern wollen daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass es nur die Alternative Dialog und Kooperation gibt“, so Marjan Sturm von der Kärntner Konsensgruppe. Es gelte, vor allem in den Regionen, weiter am Friedensprojekt Europa zu arbeiten.

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