Treffen der Kulturen im Dreiländereck

Die Kärntner Konsensgruppe plant am Sonntag ein Friedenstreffens im Dreiländereck Kärnten, Friaul und Slowenien. Es sei ein gemeinsames Gedenken an das Ende des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren und es soll ein Zeichen dafür setzen, dass die EU funktionieren kann.

Grenzen, auch wenn es momentan Schengenkontrollen gebe, dürften nie mehr Barrieren sein, sagt Josef Feldner vom Kärntner Heimatdienst, gemeinsam mit Marjan Sturm vom Zentralverbrand slowenischer Organisationen. Auch deshalb lädt die Kärntner Konsensgruppe am Sonntag zu einem, wie sie es nennt, noch nie dagewesenen und einzigartigen Friedens- und Freundschaftstreffen der Kulturen ins Dreiländereck.

Dreiländereck als „Europa im Kleinen“

Das Treffen findet in Arnoldstein statt. Dort, wo die drei Staaten Österreich, Italien und Slowenien aufeinander treffen. „Das Dreiländereck ist nicht allein ein Punkt, an dem sich die drei Staaten treffen, sondern die einzige Schnittstelle in Europa, wo sich die drei großen europäischen Völkerfamilien, Germanen, Romanen und Slawen, an einem Punkt geografisch treffen“, so Feldner.

Für Marjan Sturm hat das Friedenstreffen, an dem 20 deutsch-, slowenisch- und italienischsprachige Kulturgruppen zusammenkommen, einen weiteren symbolischen Charakter. „Auf der einen Seite stellen wir fest, dass die Europäische Union immer mehr in eine Krise hineinschlittert und auf der anderen Seite haben wir hier die Erfahrung, dass sich alle Krisen des 20.Jahrhunderts auch in Kärnten und in dieser Region wiedergefunden haben. Deswegen glauben wir, dass wir Europa und der Welt zeigen können, dass wir hier im Stande sind, ein Europa im Kleinen aufzubauen und das trotz dieser Geschichte“, so Marjan Sturm.

Zahlreiche Besucher erwartet

Zum Friedens- und Freundschaftstreffen am Sonntag werden 500 bis 1000 Besucher erwartet, es findet in der Klosterruine in Arnoldstein statt. Auch die Katholische Kirche begrüßte die Initiative der Kärntner Konsensgruppe. Sie leiste damit einen wichtigen Beitrag für die Friedensarbeit, so Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger.