Stresstest für ersten autonomen Bus

In Pörtschach ist der erste selbstfahrende Bus im Linienbetrieb unterwegs und kreuzt dabei auch eine Bundesstraße. Wie schnell das E-Gefährt im Notfall reagieren kann, wurde in gestellten Gefahrensituationen getestet.

Der selbst fahrende Bus ist im Forschungs-Echtbetrieb unterwegs und pendelt zwischen Bahnhofplatz und Wörthersee. Auf dieser Strecke überquert der Bus auch die stark befahrene Bundesstraße. Das Fahrzeug beobachtet mit Hilfe moderner Technik den Umkreis von rund 100 Metern. Es erkennt Menschen, Fahrzeuge, auch Parkplätze. Zur Sicherheit fährt ein Operator als Aufsichtsperson mit.

Autonomer Bus Pörtschach selbst fahrender Bus Stresstest

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Der Ball ist kein Problem für die Sensoren

Sensoren erkennen Ball rechtzeitig

Dies aber nicht, weil der Bus nicht allein fahren könnte, so Projektleiter Walter Prutej: „Wir erfüllen höchste Sicherheitsstufen. Die Strecke ist gemapped, das Fahrzeug ist die Strecke mehrfach gefahren und hat sie sich gemerkt. Es hat die Ideallinie gesucht und gefunden.“ Bei einem Test wurde ein Ball aus einem Versteck heraus auf die Fahrbahn geworfen. Der Bus erkannte den Ball und bremste.

Autonomer selbst fahrender Bus Stresstest Pörtschach

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Hier trat Redakteur Peter Matha zu knapp vor dem Fahrzeug auf die Straße, er wäre im Ernstfall erfasst worden

Auch Fußgänger werden gut erkannt, wenn man aber mit einem schnellen Schritt nur einen Meter vor dem sieben Km/h schnellen Bus auf die Straße tritt, wird es eng. Der Bus bremste zwar, aber nicht mehr rechtzeitig. Das Fahrzeug berührte den Fußgänger unsanft, Verletzungen gab es beim Test aber keine. Ursache dafür, dass der Bus den Fußgänger so spät erkannte, sei der ungünstige Winkel gewesen, so Projektleiter Prutej.

Autonomer selbst fahrender Bus Stresstest Pörtschach

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So „sieht“ der Bus seine Umgebung

Pkw-Lenker überholen Bus öfter

Unter einer halben Sekunde braucht das Fahrzeug, um zu reagieren. Das ist immer noch weniger, als die Zeit, die ein Mensch in der gleichen Situation zum Reagieren bräuchte. Beim nächsten Test wurde der Bus von einem Fahrrad überholt, der Lenker schnitt den Bus. Auch hier zeigte das autonome Fahrzeug sein Können und bremste rechtzeitig ab. Operator Martin Maitz sagte, das Shuttle selbst überhole nicht, es bleibe immer stehen. Da gebe es aber schon undisziplinierte Autolenker, die überholen, obwohl sie es nicht sollten.

Autonomer selbst fahrender Bus Stresstest Pörtschach

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Der Bus quert auch die Hauptstraße, die Strecke musste zuvor etwas adaptiert werden

Erstes Land setzt Testbetrieb um

Das Land Kärnten investiert 426.000 Euro in das autonome Fahren. Albert Kreiner vom Land sagte, man sei froh, dass man den ersten Regel-Forschungsbetrieb in Kärnten umsetze. Einige Vorbereitungen seien aber nötig gewesen. So brauche der Bus Orientierungspunkte auf seiner Strecke, man habe daher Markierungen gesetzt. Die Überschattung durch Laub sei ein Problem gewesen, so musste einiges aus Sicherheitsgründen vorher geschnitten werden. Die Tests bestand der Bus, er ist aber noch ausbaufähig.

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