Drogenschmuggler fielen auf Polizei herein

In einem Prozess am Landesgericht Klagenfurt ist es am Montag um Drogenschmuggel gegangen: Drei Slowenen wollten 16 Kilogramm Cannabis verkaufen, die vermeintlichen Abnehmer entpuppten sich jedoch als Sonderermittler der Polizei. Der Prozess wurde vertagt.

Die Männer aus Slowenien dürften den Deal schon lange vorher bis ins letzte Detail geplant haben. Es sollte auf dem Parkplatz vor einem Einkaufszentrum in Villach zur Übergabe der beiden Sporttaschen kommen. Der Deal sollte unauffällig ablaufen, weil an jenem besagten Freitag Anfang Mai noch alle Geschäfte offen hatten.

Cannabis Handel Parkplatz Atrio Slowenen Verhaftung Cobra

Polizei

Verdeckte Ermittler gaben sich als Abnehmer aus

Was die Männer aus Slowenien nicht ahnen konnten war, dass sie Tage zuvor mit verdeckten Ermittlern des Bundeskriminalamtes telefonierten, die sich als Abnehmer der Drogen ausgaben. Nicht nur sie warteten schon auf dem besagten Parkplatz in Villach, sondern auch Mitglieder der polizeilichen Sondereinheit Cobra.

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Polizei

Zugriff durch Cobra: Keine Chance auf Flucht

Als es zur Übergabe der fein säuberlich abgepackten 16 Kilogramm Cannabiskraut kam, ging alles blitzschnell. Die Männer hatten keine Chance zu flüchten und wurden festgenommen. Ob die Angeklagten für weitere Lieferungen aus Slowenien nach Kärnten verantwortlich sind, soll noch geklärt werden. Den Männern drohen mehrjährige Gefängnisstrafen.

Weitere zeugen werden gehört

Vor Gericht zeigten sich die Angeklagten teilweise geständig, spielten aber ihre jeweilige Rolle in dem Geschäft herunter. Der Erstangeklagte gab zu, den Deal organisiert zu haben. Allerdings sei die Initiative dazu von dem Ermittler ausgegangen, der ihn immer wieder dazu gedrängt habe, ihm „eine große Menge“ Cannabis zu besorgen. Verteidigerin Christine Lanschützer beantragte überhaupt einen Freispruch, denn ohne von dem Ermittler dazu verleitet worden zu sein, hätte ihr Mandant keine Straftat begangen. Die beiden anderen Angeklagten waren ebenfalls geständig, Mitglieder einer internationalen Drogenbande seien sie aber nicht.

Staatsanwältin Daniela Zupanc wollte die Beteuerungen der Angeklagten, in die ganze Sache einfach hineingerutscht zu sein, nicht glauben. Sie verwies auf Aussagen, in denen die Männer beim Warten auf die Cannabis-Lieferung geprahlt hätten, der eine mit seinem schier unbegrenzten Zugang zu Cannabis aus Albanien, der andere mit superreinem Kokain aus Kolumbien. Alles nur blöde Angeberei, lautete die Verantwortung vor Gericht. Der Prozess wurde am Montagabend zur Anhörung weiterer Zeugen vertagt.

Link:

Drogenhandel auf Parkplatz von Einkaufszentrum (kaernten.ORF.at; 7.5.18)