Karawankentunnel: Bau zweiter Röhre verzögert

Der Bau der zweiten Röhre des Karawankentunnels (A11) verzögert sich auf slowenischer Seite. Wie slowenische Medien berichten, legten unterlegene Bieter Beschwerde gegen den Auftrag an einen türkischen Baukonzern ein. Auf Kärntner Seite werde es keine Verzögerungen geben, heißt es.

Den Zuschlag erhielt der türkische Baukonzern Cengiz Insaat durch die slowenische Autobahngesellschaft DARS. Nun legten zwei unterlegene Bieter Beschwerde ein, wie die Nachrichtenagentur STA berichtet. Man rechnet mit einer Verzögerung von mindestens einigen Monaten.

Baubeginn in Kärnten wie geplant

Auf Kärntner Seite werde es keine Verzögerungen geben, heißt es von der ASFINAG. Baubeginn ist, wie anvisiert, Anfang September. Der Tunnelabschnitt auf der Kärntner Seite ist 4,4 Kilometer lang. Die ASFINAG vergab das Bauprojekt an die ARGE Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co KG und Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. - mehr dazu in Swietelsky baut zweite Karawankentunnelröhre. Der Auftrag ist 89,9 Millionen Euro schwer.

Billigster aller Bewerber

In Slowenien legte Cengiz Insaat mit seinem Angebot in Höhe von 89,3 Mio. Euro das billigste aller neun Bewerber vor. Der Einspruch kommt von der Kolektor CPG mit Sitz in Nova Gorica, die im Konsortium mit der türkischen Firma Yapi Merkezi mitgeboten hat und der bosnischen Euro-Asfalt im Konsortium mit der slowenischen CP Ptuj. Die Entscheidung über den Auftrag an Cengiz Insaat erfolgte Ende Juli, nun kann durch den Einspruch der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden.

Fünf Jahre Bauzeit eingeplant

Der bestehende Karawanken-Straßentunnel hat eine Gesamtlänge von 7,9 Kilometern, wovon rund 3,5 Kilometer auf slowenischem Staatsgebiet liegen. Die zweite Röhre des Karawankentunnels soll fünf Jahre nach dem Baubeginn fertiggestellt werden. Durch die zweite Tunnelröhre sollen die Verkehrssicherheit und auch die Leistungsfähigkeit der Strecke erhöht werden. Vor allem im Sommer staut es sich vor dem Karawankentunnel nämlich besonders oft, am Wochenende passieren bis zu 32.000 Fahrzeuge pro Tag den Tunnel. Im Jahresschnitt passierten im vergangenen Jahr 10.859 Fahrzeuge täglich den Tunnel.