Mutter und Sohn als Dealer verurteilt

Am Mittwoch sind am Landesgericht Klagenfurt drei Angeklagte wegen Drogenhandels verurteilt worden, darunter auch eine Mutter und ihr Sohn. Haupttäter soll ein 36 Jahre alter Mann gewesen sein, der alles abstreitet.

Vor Richterin Michaela Sanin saß am Mittwoch unter anderem eine 70 Jahre alte Frau. Sie verpackte für ihren 29 Jahre alten Sohn unter anderem Ecstasy-Tabletten und deponierte diese für ihn. Der Mann hatte tausende Tabletten im Internet bestellt und über ein Netz von Dealern gewinnbringend weiterverkauft. Er ist selbst drogensüchtig, wie sein Verteidiger sagte. Beim Absitzen einer früheren Strafe sei sein Mandant in der Haftanstalt mit den Drogen in Kontakt gekommen.

Der Vorbestrafte fasste eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren aus. Macht er einen Entzug, könnte ihm die Haftstrafe bedingt nachgesehen werden. Die 70-jährige Mutter erhielt eine zehnmonatige, ebenfalls bedingte Haftstrafe. Beide nahmen die Urteile an. Sie sind rechtskräftig.

Komplize erbat sich Bedenkzeit

Der 29-Jährige belastete bei der Verhandlung seinen 36 Jahre alten Komplizen schwer. Dieser habe ihm das Geld für den Ankauf der Drogen gegeben. Der Verteidiger des 36-Jährigen sagte wiederum, sein Mandant habe dem 29-Jährigen das Geld gegeben, ohne zu wissen, wofür es bestimmt war.

Staatsanwältin Daniela Zupanc verwies auf Protokolle einer Telefonüberwachung, die eindeutig belegen würden, dass der 36-Jährige der Bestimmungstäter war. Das sah auch Richterin Michaela Sanin so und verurteilte den bisher unbescholtenen Mann zu einer 15-monatigen Haftstrafe, die bedingt nachgesehen wird, sofern er sich die nächsten drei Jahre nichts zu Schulden kommen lässt. Der 36-Jährige forderte drei Tage Bedenkzeit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Neue Maßnahmen gegen Drogenproblem fixiert

Angesichts der steigenden Anzahl von Drogentoten in Kärnten wurden heute bei einem Suchtgipfel das Landes neue Maßnahmen diskutiert. Geht es nach Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sollen die Drogenambulanzen erweitert werden und in Villach ein Standort enstehen. Auch im Bezirk Feldkirchen wird eine weitere Beratungsstelle überlegt. Zudem sollen alle registrierten Todesfälle analsyiert werden - mehr dazu in Mit mehr Prävention Drogenproblem bekämpfen (kaernten.ORF.at; 1.8.18).