Wolfs-Warnschilder verunsichern im Lavanttal

Wer in den Wäldern und auf den Almen vom Lavanttal bis ins Görtschitztal unterwegs ist, stößt unweigerlich auf neue Warnschilder vor Wölfen. Die Aktion der Mitglieder des Rinderproduktionsrings Lavanttal sorgt teilweise für Verunsicherung bei Wanderern.

In jüngerer Vergangenheit deuteten Risse von Tieren im Großraum Lavanttal auf Wölfe hin. Daher wollen die Mitglieder des Rinderproduktionsringes Lavanttal mit rund hundert Schildern neben Waldwegen oder auf Almen auf das Thema aufmerksam machen.

Franz Trippolt, einer der Vorstände im Rinderproduktionsring, sagt, es soll keine Panikmache betrieben werden: „Es sollen sich nur die Wander vielleicht auch Gedanken darüber machen, was in den nächsten Jahren passieren könnte, wenn sich der Wolf hier bei uns ansiedelt, komplett einheimisch wird oder vielleicht einmal Rudel bildet. Man wird dann nicht mehr so frei Schwammerl suchen oder Kinder frei im Wald herumlaufen lassen können.“ Er sei besorgt, dass das auch einmal zu einem Problem werden könnte.

Wolf Lavanttal

ORF

Schilder auf Privatgründen warnen vor Wölfen

Wildbiologe: Thema ernst nehmen

Wie viele Wölfe in der Region umherstreifen steht nicht fest. Dennoch sei das Thema ernst zu nehmen, so Wildbiologe Thomas Huber: „Wölfe können von dort, wo eine Population besteht, aus hunderte Kilometer wandern - auch Weibchen. Sie können dann zum Beispiel 400 Kilometer entfernt ein Rudel bilden.“

Wolf Lavanttal

ORF

Foto des „Bauernschrecks“, kurz nachdem er erlegt wurde.

Touristiker: Sicherheit geht vor

Einen differenzierten Blick auf die Situation haben Touristiker. Auf der einen Seite gebe es Verständnis, gleichzeitig dürfen aber Wanderer nicht abgeschreckt werden. Reinhard Steinbauer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes in Wolfsberg, sagt, aus touristischer Sicht sei der Faktor Sicherheit der Wichtigste. „Der Gast sucht den natürlichen Lebensraum, den er auf den Almen wiederfindet. Es muss gewährleistet sein, dass er sich dort ohne Gefahr bewegen kann.“

Der letzte Wolf wurde im Lavanttal im Jahr 1913 geschossen, daran würde man im Moment noch nicht denken, so Bezirksjägermeister Walter Theuermann. Die derzeitige Situation sei für den Menschen nicht gefährlich: „Es hat kaum ein Wanderer einen Wolf zu Gesicht bekommen.“ Sollten mehr Tiere auftreten und sich in den Bereich der Siedlungen vorwagen könne es auch für den Menschen gefährlicher werden.

Wolf Lavanttal

ORF

Der letzte Wolf des Lavanttals wurde 1913 geschossen. Das Tier - damals Bauernschreck genannt - ist heute noch im Museum im Lavanthaus ausgestellt.

Der Wolf sei ein Thema, über das die Menschen nachdenken müssen, bevor es zu spät sei, sind sich alle Experten und Betroffenen Alm- und Tierbesitzer einig.

Links: