Urlaub mit oder ohne Tieren

Wenn „Herrchen” und „Frauchen” bei der Urlaubsplanung einige Punkte berücksichtigen, kann ein Urlaub mit Hund für Mensch und Tier zu einem erholsamen, unvergesslichen Erlebnis werden. Zur Not gibt es auch Tierpensionen, wo die Vierbeiner auf ihre Familie warten können.

Generell sind Tiere - anders als Menschen - niemals “reif für die Insel“. Die meisten sind sogar richtige “Urlaubsmuffel” und bleiben lieber in ihrer gewohnten Umgebung. Andere wiederum tragen zumindest auch bei Reisestress, veränderten Temperaturen und anderen Tagesabläufen keinen Schaden davon.

Wer seinen Vierbeiner auf Urlaub mitnehmen möchte hat einiges zu beachten, sagt Peter Begrin. Er ist der Stellvertetende Betriebsleiter beim ARBÖ Kärnten: „Hunde und Katzen brauchen - wenn man mit Ihnen ins Ausland fährt - einen Heimtierausweis. Darin enthalten sind zum Beispiel Angaben über den Halter des Tieres und Informationen über Impfungen. Außerdem ist es noch sehr wichtig für die eindeutige Zuordnung der Tiere, dass diese mit einem Mikrochiop gekennzeichnet sein müssen.“

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EU-Heimtierausweis

Jedes Land hat eigene Regeln

Ob Bandwurmbehandlung, Tollwut, Antikörpertest oder Gesundheitszeugnis - jedes Land hat seine eigen Bestimmungen. Am besten sollte man sich vor der Reise erkundigen, was im jeweiligen Land verlangt wird. Dazu zählen laut Begrin zusätzliche Impfungen oder eine amtstierärztliche Bescheinigung, die man dann bei der Einreise vorweisen muss."

Wenn es auf Reisen geht, möchte der Vierbeiner auch sein eigenes Reisegepäck mitnehmen. Es sollten das eigene Futter, seine Lieblingsdecke und das Spielzeug und eventuell auch das Körbchen eingepackt werden. Auch die Reiseapotheke für die Fellnase sollte korrekt bestückt sein. Diesbezüglich könne man sich beim Tierarzt beraten lassen.

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Hundereisebett mit integrierter Kühlung und Sicherungsgurt

Sicher reisen mit dem Auto

Das Auto ist für den Hund das angenehmste Verkehrsmittel, da Pausen individuell eingelegt werden können. Das Tier muss aber unbedingt gesichert werden, sagt Begrin: „Es sollte hinten im Fahrzeug untergebracht werden - entweder mit stabilen Trenngittern im Kofferraum, in speziellen Transportboxen oder mit Hunde-Anschnallguten.“ Katzen gehören in geschlossene Transportboxen. Neben ausreichenden Pausen sei auch darauf zu achten, dass Tiere nie in einem warmen, abgestellten Fahrzeug zurückgelassen werden.

Auf Fähren herrscht Leinen- und Maulkorbpflicht, auch ein Impfpass muss mitgeführt werden. Hunde absolvieren die Überfahrt zumeist in Hundezwinger. Wenn der Vierbeiner eine Flugreise macht, wird es kompliziert. Laut dem Experten sollten auch hier die jeweiligen Einreisebestimmungen des Urlaubslandes in Betracht gezogen werden.

Natürlich sollte man sich schon vorher erkundigen, ob der Vierbeiner im Urlaubsort auch erwünscht ist bzw. ob dieser für das Tier geeignet ist. Begrin: „Grundsätzlich gilt: Man soll sich vorher genau informieren und dann steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege.“

Tierpension: Ersatz-Zuhause für Hund, Katz und Co.

Ein Tier bei sich aufzunehmen, bedeutet im Allgemeinen viel Freude, aber auch Verantwortung für dessen ganzes Leben zu übernehmen. Die Urlaubszeit stellt dieses Verantwortungsbewusstsein hin und wieder auf die Probe. Vor jedem Urlaub stehen Haustierbesitzer vor der Gewissensfrage: Wohin mit den liebsten Hausgenossen? Mit Miezi auf die Malediven, mit Bello zum Ballermann?

Falls im Urlaubsquartier keine Tiere erwünscht sind, sich der Ablauf der Reise nicht tierfreundlich gestalten lässt oder keine Verwandten, guten Freunde oder hilfsbereite Nachbarn verfügbar sind, die ein „Asyl auf Zeit“ anbieten könnne, ist die Unterbringung in einer Tierpension notwendig.

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ORF/Hofmeister

Dieser Hund will wohl sagen: Frauli, lässt du mich eh nicht zu Hause? Ich will mit auf Urlaub fahren.

Ganze Familie hilft in Tierpension mit

In Kärnten gibt es einige Tierpensionen - eine davon ist jene von Familie Wogrin in Unterbergen bei Eberndorf. Seit 15 Jahren betreut die Familie Hunde, Katzen und Co., wenn Frauchen oder Herrchen auf Urlaub sind.

„Wir haben selber immer Hunde, Katzen oder Kleintiere in unserer Familie gehabt. Das Problem war jedes Jahr, wenn wir auf Urlaub fahren wollten, wohin wir unsere Tiere geben. Wem kann man sie anvertrauen, dass man sie dann auch wieder wohlbehalten zurückbekommt? So entstand vor cirka 15 Jahren die Idee, weil wir ein Haus mit genügend großem Grund dabei haben, eine Tierpension zu eröffnen, um Hunde- und Katzenbesitzern das Wegfahren zu erleichtern.“

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Wogrin

Mitten im Grünen finden die Vierbeiner eine gemütliche Unterkunft

Eigene Zimmer und Wellnessangebote für Vierbeiner

Die Hundepension ist mit Schlafräumen, also eigenen Zimmern für die Hunde, ausgestattet. Bei jedem Zimmer ist ein eigenes Grundstück dabei. Wir halten maximal zwei bis drei Hunde in kleinen Rudeln - natürlich immer nach Verträglichkeit, das heißt, wir schauen, dass sie sich vertragen. Die Hunde müssen alle geimpft, registriert und gechippt sein.",

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Wogrin

Die Hunde bekommen ein eigenes „Zimmer“

Es gebe auch Wellnessanwendungen für die Tiere: „Die Besitzer können zum Beispiel sagen: Wenn ich meinen Hund wieder abhole, soll er sauber sein, gut riechen oder eine neue Frisur haben. Das kann man alles mit buchen.“ Es werde auch regelmäßig mit ihnen gespielt, sagt Wogrin. Auf einem eigenen Trainingsplatz werden Kurse der Hundeschule abgehalten und die Tiere können sich dort auch ein bisschen austoben. An einem nahegelegenen Bach haben sie die Möglichkeit an einer langen Leine zu schwimmen.

Für viele Frauchen und Herrlis ist es nicht ganz einfach, ihre vierbeinigen Lieblinge abzugeben: „Es ist uns wichtig, dass sich die Tiere wohl fühlen und dass die Besitzer sie dann wohlbehalten zurückbekommen.“

Strenge Auflagen für Pensionsbetreiber

Es gebe gewisse Auflagen, um eine Tierpension betreiben zu können. „Es muss alles von der Behörde abgesegnet werden. Man muss auch gewisse Lehrgänge und Ausbildungen haben. Wichtig ist auch die Erfahrung. Wir haben mit vielen unterschiedlichen Hunderassen zu tun - vom kleinen Mini-Chihuahua bis zu Doggen.“

Manche Tiere bleiben nur für einige Stunden, manche aber auch für Wochen. Je nach Pflegebedarf kostet ein Tag in der Tierpension ab 22 Euro. Im Durchschnitt sind bis zu zehn Hunde und natürlich auch Katzen untergebracht. „Sie haben mehrere Kratzbäume, Möglichkeiten zu klettern und Höhlen zum Verstecken.“

Vor allem bei älteren Tieren sei es manchmal bemerkbar, dass sie ihre Besitzer vermissen: „Wenn sie dann auch noch das erste Mal wohin kommen und das davor nicht kannten, kann es sein, dass sie für ein, zwei Tage trauriger sind und weniger fressen. Wenn man sich dann aber mit ihnen beschäftigt, gibt sich das eigentlich sehr schnell.“

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Auf besondere Bedürfnisse wird eingegangen

Auch das Füttern sei eine eigene Wissenschaft, sagt Wogrin: „Wenn die Hunde das erste Mal zu uns kommen, wird so eine Art Stammblatt geschrieben. Da werden die ganzen Gewohnheiten des Hundes erfasst, nicht nur Sachen, die er nicht oder besonders mag, sondern auch seine Fressgewohnheiten. Manche bekommen auch Diätfutter, entweder vom Tierarzt oder manche bekommen auch Tabletten. Das muss man alles beachten.“

Gefüttert werde getrennt: „Es kann ja doch ein bisschen ein Futterneid entstehen - vor allem, wenn der andere Hund etwas anderes bekommt. Es ist auch immer jemand dabei, damit es keine Raufereien gibt.“ Damit das nicht passiert, arbeitet die Familie Wogrin rund um die Uhr.

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