Kinderbetreuung wird um die Hälfte günstiger

Gratisbetreuung für Kleinkinder war ein Wahlversprechen der SPÖ vor der Landtagswahl im März. Am Mittwoch hat Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erklärt, wie das Vorhaben umgesetzt werden soll. Ab September übernimmt das Land die Hälfte der durchschnittlichen Betreuungskosten.

Die Elternbeitragsfreiheit in Kinderbetreuungseinrichtungen soll bis Ende der Legislaturperiode im Jahr 2023 in Kärnten verwirklicht werden. Eine erste Etappe wird schon im Herbst umgesetzt. Ab 1. September übernimmt das Land die Hälfte der durchschnittlichen Kosten für die Kinderbetreuung. Profitieren sollen alle, so Kaiser.

„Alle Kinder sind uns gleich viel wert, und alle werden gleich gefördert. Vom Durchschnittswert ausgehend, wird dieser Elternbeitrag sukzessive innerhalb von zwei Jahren auf null reduziert werden. Zusatzleistungen die darüber hinausgehen, bei elementarpädagogischen Bereichen, Reformpädagogik und Ähnliches sind selbst zu tragen“, so Kaiser.

Kinder haben oberste Priorität

Für die Beträge, die das Land übernimmt, habe man die durchschnittlichen Kosten in den Betreuungseinrichtungen ermittelt. Ein Rechenbeispiel: Für die ganztägige Unterbringung eines Kindes im Kindergarten zahlen die Eltern durchschnittlich 180 Euro im Monat. Als durchschnittlichen Essensbeitrag wurde der Betrag von 55 Euro errechnet. Diese 55 Euro, die die Eltern auch weiterhin zur Gänze bezahlen müssen, wurden von den 180 Euro abgezogen. Bleiben 125 Euro, von denen das Land im ersten Jahr die Hälfte übernimmt.

Nach dem gleichen Schema wird die Unterbringung in Kinderkrippen und bei Tagesmüttern und Tagesvätern gefördert. Ab dem Kindergartenjahr 2019/2020 will das Land dann die gesamten Kindergartenkosten übernehmen. Gerechnet wird mit einem Aufwand von 14 Millionen Euro im Jahr - Geld, das aus dem Budget kommen soll. „Es ist immer zu wenig Geld da, das wissen wir, aber wenn man klar weiß, was ist wichtig, was hat oberste Priorität, dann wird man auch danach politisch handeln. Für uns haben unsere Kinder oberste Priorität“, sagte Kaiser.

Zustimmung von Partner, Kritik von Opposition

Zustimmung kommt vom Koalitionspartner. ÖVP-Chef Marin Gruber verweist darauf, dass durch das Fördermodell keine Mehrkosten für die Gemeinden entstehen würden. Für die FPÖ übt Landtagsabgeordneter Dietmar Rauter Kritik. Die SPÖ sei dabei, ihr Wahlversprechen zu brechen, denn die elternbeitragsfreie Kinderbetreuung lasse weiter auf sich warten. Ganz ähnlich lautet die Kritik des Teams Kärnten. Außerdem bliebe vorerst das Problem der Öffnungszeiten ungelöst, sagte Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer.