Mögliche Standorte für neues Hallenbad

Als mögliche Standorte für das neue Klagenfurter Hallenbad haben sich Minimundus oder die Nordseite des Strandbades in der Wörthersee-Ostbucht beim Bürgerrat herauskristallisiert. Die letzte Entscheidung liegt bei der Stadtpolitik.

Im Bürgerrat trafen einander am vergangenen Wochenende 23 zufällig ausgewählte Bewohner von Klagenfurt unter der Leitung von Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle und Peter Plaikner - mehr dazu in Klagenfurter planen ihr Wunsch-Hallenbad. Vier von der Stadt und den Stadtwerken als geeignet vorgegebene Standorte wurden dabei analysiert. Kommenden Dienstag, am 3. Juli, werden die Ergebnisse ab 19.00 Uhr im Lakesidepark öffentlich vorgestellt. Dabei können alle Bewohner in einem „Bürgercafe“ Anregungen und Sorgen einbringen.

Ende des Jahres soll dann die Entscheidung über den Standort des neuen Hallenbads fallen. 2019 folgt dann der Architektenwettbewerb, 2023 soll das neue Hallenbad eröffnet werden.

Stainer-Hämmerle: Bürgerbeiteilung braucht Zeit

Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle erarbeitete für die Stadt das Bürgerbeteiligungsmodell. Die Bevölkerung Ernst zu nehmen, das brauche Zeit, sagte sie am Mittwoch. Man wolle keine schnelle, sondern eine gute Lösung. „Ich kenne das von der Politik, man erwartet sich schon vor der Sitzung, was danach herauskommen kann. Es ist aber offen. Es gibt eine Empfehlung der Bürgerratsgruppe, die am 3. Juli präsentiert wird. Das ist eine Grundlage.“

Bei den bisher präferierten Standorten - Minimundus und Wörthersee-Ostbucht -seien dem Bürgerrat vor allem drei Kriterien wichtig gewesen, sagte Peter Plaikner, der den Prozess begleitet: "Die Verkehrsanbindung, der Außenbereich und die Finanzen. Das neue Bad soll leistbar und vergleichbar mit den derzeitigen Hallenbad-Eintrittspreisen sein.“

Bürgermeisterin kann mit beiden leben

Entscheiden muss die Stadtpolitik. Es soll laut Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) jedenfalls bis Jahresende geschehen. Zu Ostbucht und Minimundus sagt sie am Mittwoch, sie könne mit beidem leben und gehe pragmatisch an das Thema heran. „Mir ist wichtig, dass wir ein Hallenbad bekommen. Ich möchte die Menschen mitnehmen und Ängste nehmen.“ Laut Plan sollen bis zum Herbst objektive Daten und Fakten für und gegen die zwei noch übrigen Standorte an Infoständen und online zur Verfügung gestellt werden.

Das fordert FPÖ-Stadtrat Wolfgang Germ schneller ein. Es gehöre eine Infokampagne in allen Strandbädern gemacht, vielleicht auch eine 3-D-Präsentation. Germ fordert auch Gutachten zur Boden- und Grundwassersituation in der Ostbucht, um Kosten besser einschätzen zu können. FPÖ-Vizebürgermeister Christian Scheider sagte, man sei offen und werde beide Standorte begleiten. Der Standort See habe für ihn einen Bonus.

Bürgerbefragung auch möglich

Mathiaschitz betonte, dass alle Standorte von Experten geprüft worden und geeignet seien. Eine Bürgerbefragung könne als ultima radio nicht ausgeschlossen werden, aber mit einer guten Gesprächspolitik werde man sicher zu einer Lösung kommen. Die FPÖ fordert unterdessen auch Bewegung bei den anderen Parteien ein. Stadtrat Germ sagte, die Hallenbad-Entscheidung dürfte für Klagenfurt nicht zu einem „Kastner&Öhler 2“ werden. In diesem Fall scheiterte eine Ansiedelung ja nicht zuletzt am politischen Widerstand.

Laut Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl würde aufgrund des hohen Grundwasserspiegels und der Bodenbeschaffenheit ein Bau in der Ostbucht um zehn Mio. Euro teurer sein. Günter Lausegger vom Team Kärnten sagte, die Ostbucht sei ein sensibles Naherholungsgebiet. Das Hallenbad solle zur Belebung der Innenstadt dort bleiben.