„Kärntner Seele“ im künstlerischen Fadenkreuz

Im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) beleuchtet eine Ausstellung das Zusammenleben mit der slowenischen Volksgruppe seit der Volksabstimmung 1920. Gezeigt wird eine kritisch-humorvolle Collage aus Werken der eigenen Sammlung und literarischen Texten.

Idealisierte Landschaft aus dem 19. Jahrhundert mischt sich mit treudeutschen Darstellungen aus dem Nationalsozialismus und zeitgenössischen Arbeiten zum „Landle“. Die unterschiedlichen Blickwinkel von bildender Kunst und Literatur treten in „Das andere Land“ in einen Dialog miteinander.

MMKK Ausstellung "Das andere Land"

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Kärntneranzug als Kunstobjekt

Heimatkunde in Wort, Ton und Bild

Laut Theatermacher Bernd Liepold-Mosser, der neben Museumsdirektorin Christine Wetzlinger-Grundnig die Schau inszeniert und kuratiert hat, wurde bewusst eine kritisch und humorvoll-ironische Annäherung an das Kärntner Selbstverständnis gewählt. Auch Geräusche untermalen immer wieder das Dargestellte.

Bernd Liepold-Mosser Ausstellungskurator

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Bernd Liepold-Mosser, Ausstellungskurator

Die Art, wie sich die Schau mit der Heimat in Wort und Bild auseinandersetzt, sei ein Chor mit vielen Stimmen. Wer „das andere Land“ erkundet, werde zum Nachdenken angeregt. Viele würden sich aufregen; letztendlich solle man aber auch darüber lachen können.

Zu sehen ist ein breites Spektrum mit Werken von Werner Berg und Cornelius Kolig über Maria Lassnig bis hin zum wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus umstrittenen Switbert Lobisser. Die Texte stammen unter anderem von Peter Handke und Ingeborg Bachmann.

Althaus zeigt, was den Menschen ausmacht

In drei separaten Räumen werden „Metaphern der Menschlichkeit“ in Form von Fotografien des US-amerikanischen Künstlers Stephen Althouse gezeigt. Er verknüpft in seinen Werken Bildhauerei und Fotografie. Zu sehen sind großformatige Pigmentdrucke mit Darstellungen arrangierter Objekten oft bäuerlichen Ursprungs in schwarz-weiß.

Die digitalisierten Bilder werden vom Künstler vor dem Druck noch manipuliert und modifiziert, immer wieder auch mit nicht sofort erkennbaren bzw. verständlichen Texten versehen. Inhaltlich versucht sich Althaus dem zu nähern, was die Menschen ausmacht. So wird etwa ein Bild von einem verschlissenen Geigenbogen zur Metapher für die Mühen eines Künstlers, der sich jeden Tag stundenlang seiner Passion widmet, ohne je dafür entsprechend entlohnt zu werden.

Die Ausstellungen „Das andere Land. Kärnten/Koroska in Wort und Bild“ und „Stephen Althouse: Metaphern der Menschlichkeit/Metaphors of Humanity“ sind bis 6. Oktober im Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) zu sehen.

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