Lebensmittel werden auf Herkunft getestet

Eine Isotopenanalyse von Lebensmittel ergibt eine Art Fingerabdruck der Herkunft. So bekommen Konsumenten mehr Sicherheit, ob als „regional“ verkaufte Produkte auch wirklich solche sind. Denn die chemische Signatur der Erde überträgt sich.

Eine Isotopenanalyse ist eine chemische Untersuchung bestimmter Elemente im Boden und in den Produkten. Jede Region hat bestimmte Eigenschaften im Boden, die sich in dort gewachsenem Gemüse oder Obst wiederfindet. Dazu läuft aktuell ein Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur am neu eingerichteten K1-Kompetenzzentrum für Futter- und Lebensmittelqualität, Sicherheit und Innovation – kurz FFoQSI – in Tulln, bei dem Wissenschaftler gemeinsam mit Schülern der HBLA Pitzelstätten auch Produkte aus Kärnten untersuchen.

Isotopenanalyse Lebensmittel Herkunftgarantie

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Bodenproben werden genommen

Test beim Spargelbauern

Landschaftsökologe Andreas Zitek war dieser Tage auf den Spargelfeldern von Christian Jäger im Lavanttal unterwegs. Der Spargelbauer lud den Mitarbeiter der Universität für Bodenkultur und leitenden Wissenschaftler bei FFoQSI ein, Boden- und Lebensmittelproben seines Anbaugebiets zu ziehen. Ziel ist es, die chemische Zusammensetzung des Bodens zu untersuchen. Die Lebensmittel, die darauf wachsen, spiegeln diese Zusammensetzung wider. Damit sei die Herkunft klar bestimmbar.

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Die Zusammensetzung der Erde spiegelt sich in den Lebensmitteln wider

Verhältnis der Isotopen zueinander

Genau betrachtet wird dabei das chemische Element Strontium und seine Zusammensetzung, bzw. das Verhältnis der Isotopen von Strontium 87 zu Strontium 86, das regional sehr unterschiedlich sei und 1:1 an den Spargel übertragen werde. Damit lässt sich seine Herkunft eindeutig bestimmen. Produzenten wie Christian Jäger können damit dem Konsumenten eine Herkunftsgarantie abgeben. Ein Grund, warum der Spargelbauer entschieden hat, freiwillig an dem Projekt teilzunehmen. Wichtig sei für ihn, dass das drin sei, was auf der Verpackung draufsteht.

Jeder Produzent, der ein typisches regionales Produkt anbietet, kann sich für eine solche Untersuchung auf der Internetseite des Forschungsprojektes anmelden. Ausgewertet werden die Messdaten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der HBLA Pitzelstätten. Chemieprofessorin und Projektleiterin Sandra Schmid sagte dazu, man bekomme Bodenproben der Bauern, diese werden getrocknet, gesiebt, der PH-Wert bestimmt und eine Kalziumbestimmung durchgeführt. Dann werde die Probe an das Labor weitergeschickt.

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Andreas Zitek und Sandra Schmid mit Schülerinnen in Pitzelstätten

Isotopenlandkarte Österreichs ist langfristiges Ziel

Langfristiges Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine Isotopenlandkarte für ganz Österreich zu schaffen, mit der die chemischen Kennzeichen jeder Region ausgewiesen und die Herkunft der Lebensmittel überprüft werden können. Auch die Herkunft tierischer Produkte wie etwa von Fischen kann mit einer Isotopenbestimmung bereits nachgewiesen werden, so Zitek.

„Dazu verwenden wir den Gehörstein, der im Kopf des Fisches wächst. Er schreibt die Wasserchemie in den Gehörstein ein. Wenn wir den zur Verfügung haben, können wir erkennen, wann der Fisch umgesetzt wurde und ob die chemische Signatur zum Wasser passt, oder nicht.“ Für die Untersuchung anderer Fleischsorten muss an der Methode allerdings noch geforscht werden.

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