Anklage nach Bienensterben im Lavanttal

Das massenhafte Bienensterben im vergangenen Frühjahr in St. Andrä im Lavanttal hat jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Gegen den Chef des Obstbauverbandes wird Anklage erhoben. Er wies die Vorwürfe bisher strikt zurück.

Der Mediensprecher des Landesgerichtes, Christian Liebhauser-Karl, bestätigte die Anklage gegenüber dem ORF am Donnerstag. Dem Chef des Obstbauverbandes wird vorgeworfen, beim Verwenden von Spritzmitteln bei Obstplantagen nicht korrekt vorgegangen zu sein und damit für das Sterben von 66 Bienenvölkern mit bis zu 800.000 Bienen verantwortlich zu sein. Der Schaden wird mit 20.000 Euro beziffert.

Insektizide Bienentod Lavanttal Neonicotinoide

ORF

800.000 Bienen sollen durch Spritzmitte gestorben sein

Spritzmittel nicht zugelassen

Schon kurz nach dem Bienensterben wurden Vorwürfe von Lavanttaler Bienenzüchtern laut, dass der betroffene Obstbauer Spritzmittel zum falschen Zeitpunkt verwendet haben soll - mehr dazu in - Bienensterben im Lavanttal (kaernten.ORF.at; 2.5.2017). Auch in Österreich nicht zugelassene Insektizide sollen ausgebracht worden sein.

Die Vorwürfe wurden vom Landwirt stets zurückgewiesen. Doch die Verdachtsfälle haben sich im Ermittlungsverfahren so verhärtet, dass die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage wegen vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt gegen den Obmann des Obstbauverbandes erhob. Der Strafrahmen beträgt bis zu drei Jahre Haft. Für den Chef des Obstbauernverbandes gilt die Unschuldsvermutung.