Schädelfragment in Wörthersee gefunden

Ein Taucher hat im Wörthersee bei Maria Loretto in Klagenfurt im Jänner ein Schädelfragment gefunden. Weitere Tauchgänge förderten nun auch ein Paddel zutage. Die Spuren führen zu einem Vermisstenfall aus dem Jahr 1964, ein 73-jähriger deutscher Urlauber verschwand damals spurlos.

Der Tauchlehrer fand bei einem Tauchgang am 30. Jänner des Jahres im Wörthersee in einer Wassertiefe von 9,5 Metern ein Fragment eines menschlichen Schädelknochens. Nach erfolgter gerichtsmedizinischer Untersuchung wurde von der Staatsanwaltschaft eine Suche nach weiteren Skelettteilen angeordnet.

Taucher des Einsatzkommandos Cobra Süd führten diese Suche am Montag durch. Im Zuge mehrerer Tauchgänge konnten die Beamten, auch aufgrund der Wassertemperatur und der eingeschränkten Sicht, keine weiteren Skelettteile finden. Sie entdeckten aber im Schlamm des Seegrundes ein Paddel, das einem Schlauchboot zuzuordnen ist.

Bootsunfall im Jahr 1964

Dem gerichtsmedizinischem Gutachten zufolge muss das Schädelfragment mindestens 50 Jahre im See gelegen sein. Deshalb schließen Beamte des Kriminalreferats beim Stadtpolizeikommandos Klagenfurt nach umfangreichen Ermittlungen darauf, dass es einen Zusammenhang mit einem Badeunfall im Jahr 1964 gibt. Damals wurde ein herrenloses Schlauchboot im See sichergestellt. Vom Benützer – einem damals 73-jährigen deutschen Urlauber aus dem Raum Frankfurt – fehlte seither jegliche Spur.

Die Polizei sucht nun nach Angehörigen, auch um Vergleichsproben zu bekommen. Derzeit befindet sich der Schädel bei einem Gerichtsmediziner. Sollten sich Verwandte finden, übernimmt die weitere Untersuchung das Gerichtsmedizinische Institut in Innsbruck.