Japanisch-vegane Küche in der Berufsschule
Nudeln mit Champignons und Amaranth-Sauce, Nori mit weißer Hirse, gebacken auf Naturreis und als Dessert Pudding aus Mangosaft und weißer Hirse. Ein kleiner Auszug aus dem Menü, das in der Fachberufssschule für Tourismus in Warmbad-Villach gekocht wurde. Yumiko und Yoki aus Tokio führen das Tubu-Tubu, das älteste vegane Restaurant in der Millionenstadt, seit 35 Jahren. Organisator Heimo Grimm sagte, sein Sohn lebe in Japan und so sei man zu dem Kontakt gekommen.
ORF/Peter Matha
Lange Tradition in Japan
Yumiko Otani erklärte den Schülern, worauf es ankomme und wie die Getreidesorten wie Rispenhirse, gelbe Hirse, schwarze Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa verarbeitet werden. In Österreich habe diese Küche noch keine lange Tradition, sagte sie, in Japan hingegen schon. Zurück zum Ursprung ist ihre Devise. Auch wenn selbst in ihrem Land schon etliche Traditionen der Zubereitung vergessen worden seien.
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Schuldirektor Reinhard Angerer hatte einige Probleme, im Vorfeld die richtigen Zutaten zu bekommen: „In der Vorbereitungsphase sind die Kollegen gekommen und haben gesagt, wir kriegen nicht alles. Wir haben einiges aus Japan bringen lassen, zum Beispiel Algenblätter oder Hirsemehl in feinem Puder.“ Allerdings war dieser Kochkurs nicht das einzige Experiment in der Schule. So habe man auch die Molekularküche den Schülern nähergebracht.
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„Ehrfurcht vor dem Produkt“
Beeindruckt habe Angerer die stoische Ruhe der Gäste aus Japan beim Kochen. Sie zeigen auch Liebe zum Produkt. „Die Lehrlinge haben zugeschaut, mit welcher Ehrfurcht die beiden Damen mit dem Material umgehen.“ Das entspricht auch der Philosophie der Köchinnen aus Tokio, die in Harmonie mit dem Universum ihre Speisen kreieren, die Basis sind einheimische Getreidesorten.
Gesundes Essen ist für die Erfinderin der Tubu-Tubu-Küche die Quelle für einen gesunden Körper, vor allem zu viel Zucker sei schädlich, so Yumiko Otani. Sie gibt auch in Japan Kochkurse und Kurse für Frauen, ihre Spiritualität und Kraft zu entdecken.
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Auch für Nicht-Veganer geeignet
Auch Nicht-Veganer sollen im Tokioter Restaurant auf ihre Rechnung kommen. Yumiko Otani sagte, man versuche, bei den Kreationen für den Teller etwas anzubieten, das Fleisch von Geschmack und Konsistenz her ähnlich sei. Es gebe auch Burger, die aber nur vegan, so Yumiko Otani.
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Vegane Küche, ob europäisch oder japanisch, ist nicht jedermanns Sache, aber es erweiterte den Horizont der Schüler.