Riesiger Lawinenabgang endete glimpflich

Eine riesige Schneebrettlawine ist am späten Donnerstagnachmittag in der Nordflanke des Kirchbacher Wipfels im Gailtal abgebrochen und über mehr als tausend Meter talwärts gedonnert. Verschüttet wurde niemand, auch größere Waldflächen sind nicht betroffen.

Gegen 17.00 Uhr löste sich in 1.900 Meter Seehöhe, knapp unter dem Gipfel des Kirchbacher Wipfels, die mächtige Lawine. Weil sich das unwegsame Gelände kaum für Skitouren eignet, konnte schon am Donnerstagabend Entwarnung gegeben werden. Es gab keine Verschütteten.

Schneebrett Kirchbacherwipfel

PI Hermagor

Der Abriss ist fast 200 Meter breit. Die Schneemassen rutschten bis auf etwa 800 Meter Seehöhe ab.

Bei einem Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber am Freitagvormittag machte sich Bezirksforstinspektor Wilfried Strasser ein Bild über mögliche Schäden: „Der Abgang ereignete sich in einem ehemaligen Lawinenstrich.“ Bei größeren Ereignissen komme es in diesem Bereich immer wieder zu Lawinenabgängen. „Es kamen rund zwei Hektar an Waldflächen, die sich außerhalb des Lawinenstrichs befinden, zu Schaden. Ansonsten blieben die Schneemassen großteils in der Lawinenbahn selbst.“

Zwei ähnlich große Ereignisse vor Jahrzehnten

Gefahr für die Einwohner der Ortschaft Oberdöbernitzen habe nicht bestanden, heißt es vonseiten der Polizei. Auch ein Quellschutzgebiet im Auslaufbereich dürfte nicht beeinträchtigt worden sein, sagt Wilfried Strasser. Lawinenabgänge in diesem Bereich seien nicht ungewöhnlich und um diese Jahreszeit zu erwarten: „1952 gab es ein Ereignis, das ähnlich weitreichend war wie das heurige. Auch 1975 gab es laut Augenzeugen ein Ereignis, das etwas größer war als das aktuelle. Damals kam die Lawine bis ins Tal herunter.“

Aufgrund des schneereichen Winters kommt die Größe der Lawine auch nicht überraschend. Die Lawinengefahr wird derzeit in weiten Teilen Kärntens mit mäßig beurteilt, allerdings steigt sie untertags aufgrund der Sonneneinstrahlung und der Erwärmung auf Stufe 3, also erheblich, an. Große Nassschneelawinen sind auch in den nächsten Wochen in steilerem Gelände immer wieder zu erwarten. Erst am Ostermontag blieben bei einem Lawinenabgang im Skigebiet Turracher Höhe zwei Skifahrer unverletzt. Laut Polizei lösten die beiden das Abrutschen der Schneemassen abseits der Piste aus - mehr dazu in Skifahrer entkamen Lawine.

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