34 illegale Glücksspielautomaten beschlagnahmt

34 illegal aufgestellte Glücksspielautomaten hat die Finanzpolizei am Dienstag bei einer Großrazzia in Kärnten sichergestellt. Die Beamten mussten sich teils gewaltsam Zutritt zu den Lokalen verschaffen.

Das Geschäft mit dem illegalen Glücksspiel boomt in Kärnten weiter, immer wieder rückt die Polizei zu Schwerpunktkontrollen aus. Am Dienstag wurden zeitgleich sechs Automaten-Casinos in Klagenfurt und Villach kontrolliert, allein in einem Betrieb wurden acht illegale Geräte gefunden. Die Beamten mussten sich mit dem Schlüsseldienst Zutritt verschaffen, da die Betreiber die Türen nicht öffneten, einige ergriffen auch die Flucht. Einige Türen waren speziell gesichert, „selbst der Schlüsseldienst hat lange gebraucht, um sie zu öffnen“, sagt Rigobert Rainer von der Finanzpolizei.

Glücksspiel illegal beschlagnahmt

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Erst am Freitag wurden in Spittal 22 illegal aufgestellte Glückspielautomaten beschlagnahmt, die beiden Lokale wurden geschlossen – mehr dazu in Glücksspiellokale bei Razzia geschlossen.

Hunderte illegale Automaten

Der Kampf gegen das illegale Glücksspiel beschäftigt die Polizei seit Jahren. Die Hintermänner sitzen meist im Ausland und die Betreiber der Lokale werden immer erfinderischer, wenn es darum geht, den Kontrollen zu entgehen - mehr dazu in Die Tricks der Glücksspielmafia. Der Zutritt wird zum Beispiel mit Überwachungskameras und über mehrere Schleusen gesichert. Auch sind die Automaten mit Eisenstangen am Boden fixiert, um den Abtransport zu erschweren, sagt Finanzpolizist Rainer. Ist dieser gelungen, werden die Geräte vernichtet.

Glücksspiel illegal beschlagnahmt

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Hoher wöchentlicher Gewinn

In Kärnten gibt es noch drei Anbieter, die eine Lizenz für das Glücksspiel haben. Hunderte illegale Glücksspielautomaten werden vermutet. Dass es trotz der Kontrollen noch so viele illegale Geräte in Kärnten gibt, „ist leicht erklärt“, meint Rainer. Pro Woche machen die Betreiber wöchentlich 5.000 bis 7.000 Euro Gewinn, „natürlich ohne Steuern und Abgaben.“ Die Anschaffungskosten würden bei rund 2.500 Euro liegen.

Schätzungen zufolge gibt es in Kärnten rund 700 illegale Glückspielautomaten. Die Fäden für die hiesige Glücksspielmafia werden laut Rainer im Osten gezogen: „Es gibt dazu klare Analysen, die Drahtzieher kommen zum Beispiel aus Tschechien, der Slowakei und aus Ungarn.“

Hohe Strafen drohen

Die Betreiber der am Dienstag kontrollierten Lokale werden jetzt angezeigt. „Es obliegt der Behörde, diese Glückspielgeräte einzuziehen und zu vernichten. Parallel dazu gibt es vonseiten der Finanzpolizei ein Strafverfahren, um den Tätern bzw. den wahren Machthabern, die das Geld lukrieren, auch die Strafe aufzuerlegen“,so Rainer. Dem Betreiber des Lokals, in dem acht illegale Glückspielautomaten beschlagnahmt wurden , droht eine maximale Geldstrafe in der Höhe von 160.000 Euro oder eine Ersatzfreiheitsstrafe.

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